Zwei Wochen vor dem Beginn der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga hat die HSG ihr letztes Hauptrundenspiel beim HLZ Friesenheim-Hochdorf verloren. Gegen engagiert gegen den Abstieg kämpfende Hausherren kam der Meister der Staffel Süd-West nicht über ein 22:28 (9:12) hinaus. Da halfen auch keine 12 Treffer vom erneut gut aufgelegten Linksaußen Max Bergold und Rechtsaußen Dennis Gerst (7 Tore). Das Duell bot dabei schon vor dem Anpfiff merklich Brisanz, denn das Handball-Leistungszentrum brauchte auf jeden Fall einen Sieg, um die Klasse sicher zu halten.
Zwei Niederlagen zum Abschluss der regulären Saison waren nicht die Art und Weise, wie HSG-Cheftrainer Hannes Geist und sein Team sich die vergangenen beiden Wochen vorgestellt hatten: „Heute hat einfach die kämpferische Mannschaft gewonnen. Das muss ich meinem Team leider vorwerfen. Meine Spieler haben heute in keiner Phase des Spiels Normalform geleistet hat, anders als letzte Woche. Daher muss man die letzten beiden Niederlagen unterschiedlich bewerten.“
Vor 150 Zuschauern im Sportzentrum Hochdorf kam Hanau eigentlich gut in die Partie und führte schnell durch drei Treffer von Max Bergold, 3:1 (5. Minute). Doch als der in dieser Saison so treffsichere Linksaußen in der 9. Minute mit einer Zeitstrafe vom Feld musste drohte das Spiel zu kippen. Friesenheim-Hochdorf machte merklich Druck und glich beim 4:4 (10.) von Timo Heuft wieder aus.
Zwar parierte Fabian Tomm, der am Samstag für den krankheitsbedingt nicht mitgereisten Can Adanir im Tor übernahm, mit einer Glanztat einen Siebenmeter von Malte Dorra, doch es blieb nun klar die Spielphase des HLZ. Vom 4:4 enteilten die Hausherren bis auf 9:5 (19.). Dabei fanden die Rheinland-Pfälzer immer wieder gute Antworten auf die Hanauer Defensive und ließen so das in dieser Saison eigentlich starke Konterspiel der Grimmstädter kaum zur Entfaltung kommen. Geist legte in 19. Minute die Grüne Karte auf den Tisch. Das taktische „Nachjustieren“ hatte aber nur wenig Effekt und die Führung der Hausherren beim 11:7 (27.) weiter Bestand.
Zu Beginn der zweiten Hälfte versuchten sich die Südhessen noch einmal gegen die Niederlage zu stemmen, doch das HLZ ließ kaum einen Zweifel daran aufkommen, dass man dieses Spiel unbedingt gewinnen wollte. Zudem hatte das Team auch noch Pech. Sinnbildlich dafür: Beim 19:12 von Nick Haas (40.) von Rechtsaußen klatschte der Ball zunächst an den Pfosten und dann an Tomm vorbei im Tor. Es war insgesamt nicht der Abend der Ritter, Bergold & Co., die immerhin beim 14:21 (42.) und 15:21 (44.) durch zwei schön herausgespielte Treffer von Dennis Gerst noch im Spiel blieben.
Spätestens aber nach dem 26:18 (50.) von Max Neuhaus schien die Partie schon vor der Schlussphase gelaufen. Den Schlusspunkt setzte Dennis Gerst mit seinem 22:28 (59.). Durch die Niederlage des TV Kirchzell im Parallelspiel beim TV Gelnhausen, gewann Friesenheim-Hochdorf auch das Fernduell gegen die direkten Kontrahenten um den Abstieg und hielt somit die Klasse.
„Wir haben heute hier verdient verloren, das muss man einfach so sagen“, meinte Geist abschließend. „In den nächsten Wochen müssen wir uns ordentlich strecken, wenn wir eine vernünftige Aufstiegsrunde spielen wollen.“ Ab 15. April beginnen für die HSG Hanau die Partien um den Aufstieg zur 2. HBL. Informationen zum Spielmodus und den Ticketpreisen werden vereinsseitig in Kürze bekannt gegeben.
Aufstellung HLZ Friesenheim-Hochdorf: Schwenken, Peribonio; Neuhaus (6), Hansen, Schwarz, Polifka (8), Keskic (3), Friedmann, Reis, Haas (3), Dorra, Maier, Ilic (3), Winkler (2), Sorda (2), Heuft (1).
Aufstellung HSG Hanau: Scholz, Tomm; Busse, Fulda, Schiefer, Ruppert (2), Bergold (12/6), Rivic, Schröder, Braun (1), Ireland, Strohl, Ahrensmeier, Gerst (7), Jusys, Ritter.
Zeitstrafen: 12:6 Min. – Siebenmeter: 0/3:6/7. – Zuschauer: 150. – Schiedsrichter: Christian Gebele / Timo Widmann.