„Das war unser stärkster Auftritt bisher. Wir haben unsere 3:2:1-Deckung über 60 Minuten sehr gut umgesetzt. Die Jungs haben wahnsinnig füreinander gearbeitet. Das war heute eine Top-Leistung“, stellte HSG-Coach Olli Schulz seiner gesamten Mannschaft ein Generallob aus. Schade, dass nur 335 Zuschauer den Weg in die Main-Kinzig-Halle gefunden hatten. Viele nutzen möglicherweise den vielleicht letzten schönen Spätsommertag für andere Aktivitäten. Sie haben ein großartiges Spiel verpasst.
Der Spielfilm ist dabei schnell erzählt. Die Gäste, die die mehrstündige Busfahrt offensichtlich noch in den Knochen hatten, verschliefen die Anfangsphase komplett. Die Gastgeber dagegen waren hellwach. Mit dem neuen Selbstbewusstsein des Last-Minute-Erfolgs in der Vorwoche bei der TV Germania Großsachsen im Gepäck, legte das Schulz-Team los wie die Feuerwehr.
Nach zehn Minuten führte die HSG Hanau mit 5:1, nach zwanzig Minuten mit 10:3. Bevor sich die Leipziger richtig besinnen konnten, war der Zug bereits abgefahren. Keeper Sebastian Schermuly zeigte sich wieder einmal von seiner Schokoladenseite und parierte reihenweise Bälle. Er war der Garant dafür, dass die HSG schnell den Vorsprung ausbauen konnte. Seine Vorderleute taten es ihm nach. Konzentriert zogen sie Angriff für Angriff gnadenlos durch. Darunter waren teilweise toll herausgespielte Treffer. Endlich scheint auch in der Offensive der Knoten geplatzt zu sein. „Bockstarke Offensive mit wenig technischen Fehlern“, sagte Schulz.
Maximilian Bergold machte einfach da weiter, wo er in Großsachsen aufgehört hatte und hämmerte insgesamt sieben Mal den Ball ins Netz. Damit war er gemeinsam mit Michael Malik, der vier von vier Siebenmetern verwandeln konnte, erneut der erfolgreichste Schütze im Dress der HSG Hanau. Marius Brüggemann gelangen fünf Treffer.
„Wir hatten vor der individuellen Klasse und der Stärke des Rückraums großen Respekt. Daher waren wir auch über die gesamte Partie sehr achtsam“, war Schulz besonders wichtig zu betonen, dass seine Mannschaft während der kompletten Spielzeit niemals nachgelassen hatte und somit den Gästen erst gar keine Chance gegeben hatte, doch noch ins Spiel zurückzufinden.