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Am Ende war es nicht der Abend, den sich die HSG Hanau für das letzte Auswärtsspiel der Saison 2024/25 in der 3. Liga Süd-West vorgestellt hatte. Im Main-Kinzig-Derby unterlag die von Kapitän Max Bergold auf das Feld geführte HSG-Sieben am Freitagabend beim Aufstiegsrundenteilnehmer TV Gelnhausen mit 28:34 (13:17). Vor großartiger Kulisse in der Rudi-Lechleidner-Halle kamen die Blau-Weißen über 60 Minuten nicht an ihr Optimum, kämpften sich aber Mitte der 2. Halbzeit noch einmal etwas heran.
„Eine verdiente Niederlage für uns“, resümierte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Spielende. „Wir haben in keiner Phase der Partie auch nur ansatzweise zu unserem Spiel gefunden.“
Dabei war in der Begegnung vor 1600 Zuschauern in der Barbarossastadt von Beginn an reichlich Dampf. Beide Fanlager hatten für eine stimmungsvolle und lautstarke Derbyatmosphäre gesorgt und auch auf dem Feld schenkten sich beide Mannschaften wenig. Eine große Gruppe HSG-Fans des Hanauer Blauen Blocks war sogar extra mit einem bereitgestellten Linienbus der Hanauer Straßenbahn GmbH in Gelnhausen angereist.
Großartige Kulisse: 1600 Handball-Fans säumten die Ränge
Während auf den Rängen schnell die Emotionen der Zuschauenden auf dem Siedepunkt waren, fehlte den Grimmstädtern in der Anfangsphase noch der Zugriff auf das Spiel. Gelnhausen stand von Beginn an extrem wach in der Abwehr und setzte mehrere Male zu seinem gefährlichen Konterspiel an. Mit 4:0 gingen die Hausherren in Führung, ehe Max Bergold in der 5. Minute per Siebenmeter gegen TVG-Keeper Daniel Drozdz den ersten Treffer für die Spielgemeinschaft aus Kesselstadt und Steinheim markierte.
Mit zunehmender Spieldauer fand Hanau gegen den Gelnhäuser Abwehrriegel dann auch zu seinen Chancen. Cedric Schiefer brachte einen sehenswerten Stemmwurf mit aller Kraft zum 6:10 (14. Minute) im Tor unter. Nur wenige Angriffe später hatte Bergold beim Zwischenstand von 8:11 die Möglichkeit die HSG näher heranzubringen, doch sein Siebenmeterwurf landete in den Händen von Alexander Bechert.
Hanau nahm sich nun für seine Angriffe viel Zeit. Schiefer, Ritter und Braun versuchten mit reichlich Positionswechsel und langen Ballstafetten die Lücken in der TVG-Defensive zu finden und erneut war es Schiefer, der beim 11:15 und 12:16 die HSG im Spiel hielt. Der Rückraumspieler stemmte sich mit seinen 10 Tagestreffern gegen die drohende Niederlage. Reichlich Spielzeit erhielten aber auch wieder die HSG-Youngster Björn Gernoth und Sebastian Hein.
Hanauer Deckung kann im Derby nicht überzeugen
Einen schnell ausgeführten Freiwurf brachte Ritter mit der Pausensirene noch zum 13:17-Halbzeitstand im Kasten unter. „Unsere Deckung war heute einfach nicht gut“, meinte Geist in der Nachbetrachtung. „Wir haben zu viele freie Würfe bekommen, die Gelnhausen eiskalt reingemacht hat.“ Die gegen Opladen noch so zweikampfstarke Hanauer 6:0-Defensive kam im Derby nur selten zur Entfaltung. Mit dem Wiederbeginn der zweiten Hälfte behauptete Gelnhausen weiter seinen hohen Vorsprung bis zum 26:18 von Torben Fehl (43.).
Aber ähnlich wie im Hinspiel, bewies Hanau auch diesmal in der letzten Viertelstunde wieder große Moral. Gestützt auf einige gute Paraden des Torhüterduos Benedikt Müller/Saad Khan kämpfte sich das Team aus der Brüder-Grimm-Stadt noch einmal heran: Luca Braun markierte das 23:28 (51.) und nur wenig später stellte Kreisläufer David Rivic per Doppelpack auf 26:30 (54.).
Ein Raunen ging durch die Halle, als sich einige der Anwesenden an die Hanauer Aufholjagd im Hinspiel erinnert fühlten. TVG-Coach Matthias Geiger nahm die Auszeit. Gelnhausen profitierte von der Ansprache und stellte wieder auf fünf Tore Differenz (57.). Aber nicht nur das: In Person von Schiefer ging der beste Hanauer mit der dritten Zeitstrafe und der Roten Karte vom Feld. Die letzten Minuten bestritt Hanau in Unterzahl und musste so die Derbyniederlage quittieren.
„Jetzt müssen wir uns den Mund abputzen und schnell den Schalter umlegen“, gibt Geist die Richtung vor. Am Mittwochabend, 30. April empfängt die HSG Hanau die TSG Haßloch zum letzten Heimspiel der Saison 2024/25 in der Hanauer Main-Kinzig-Halle. Beim Sonderspieltag „Mit der HSG in den Mai“ wollen die Grimmstädter dann erneut alles reinwerfen und die Saison mit einem Sieg beenden.