Es sind herausfordernde Wochen, die das Team der HSG Hanau in der 3. Liga Süd-West momentan bewältigen muss. Vier Spieltage vor dem Saisonende gehen die ersatzgeschwächten Grimmstädter personell auf dem Zahnfleisch und ausgerechnet nun musste die HSG-Sieben beim Tabellenzweiten HSG Krefeld Niederrhein antreten. Am Ende unterlagen Ritter, Adanir & Co. den „Eagles“ mit 26:34 (13:14) und das trotz einer aufopferungsvollen Leistung. 40 Minute lang agierten die Grimmstädter auf Augenhöhe mit dem jetzt feststehenden Teilnehmer an der Aufstiegsrunde.
„Ich glaube jeder hat gesehen, dass wir heute nicht mit voller Kapelle auflaufen konnten“, so Geist. „Dennoch hatten wir uns ein paar Sachen ausgedacht, die auch bis zur Pause ganz gut funktioniert haben.“ Wie schon im Hinspiel, in dem sich Hanau ein Unentschieden gegen die „Eagles“ erkämpft hatte, präsentieren sich die Grimmstädter als unangenehmer Gegner für die Hausherren.
Im Nordrhein-Westfälischen musste Geist erneut auf Max Bergold, Luca Braun, Robin Marquardt und Cedric Schiefer verzichten. Zudem fehlten auch Jonas Ahrensmeier, Torben Scholl, Niklas Schierling und Philipp Busse, sodass Hanau am Samstagabend mit nur neun Feldspielern in Krefeld antrat. Aus der Oberliga-Mannschaft hatte Geist kurzfristig Marco Müller nachnominiert, der viele Spielanteile erhielt und per Siebenmeter auch sein erstes Drittligator erzielte.
Hanau in den ersten 30 Minuten auf Augenhöhe mit Krefeld
Vor 918 Zuschauer in der Glockenspitzhalle Krefeld nahm die HSG Hanau die Herausforderung mit großer Moral an und hielt 40 Minuten lang in hitziger Atmosphäre dagegen. Hanau war es auch, dass in den ersten Minuten mehr vom Spiel hatte und die Gastgeber mit viel Einsatz in der Deckung vor Probleme stellte. Max Moock, der zwischenzeitlich auf der vorgezogenen Position verteidigte, stibitzte Krefelds Lukas Hüller in der 8. Minute den Ball und verwertete den Tempogegenstoß sicher zum 5:2.
Im Duell mit dem Tabellenzweiten setzte Geist am Samstagabend über weite Strecken auf ein Sieben-gegen-sechs, welches Hanau eigentlich nur selten spielt. Gerade aber das Kreisläufertrio präsentierte sich gegen die resolute Deckung der Hausherren als das richtige spielerische Mittel. Nur wenig später wurde Paul Hüttmann mit einem sehenswerten Pass von Jan-Eric Ritter in Szene gesetzt und stellte damit auf 8:6 (14.). Hüttmann war es auch, der von der Siebenmeterlinie beim 9:7 die letzte Hanauer Führung herauswarf.
In der Folge gelang den Hausherren nun mehr der Zugriff auf das Spiel, während Hanau einige Möglichkeiten liegen ließ. Krefeld drehte mit dem eigenen 10:9 (22.) erstmals den Zwischenstand auf der Anzeigetafel. Nach einer Zeitstrafe gegen Nils Schröder im HSG-Innenblock ging Krefeld dann sogar mit 13:10 (28.) in Front. Geist nahm die Auszeit und gab seiner Mannschaft für die Schlussphase der ersten Hälfte neue Instruktionen mit auf den Weg. Das gelang, denn die letzten beiden Minuten gewann Hanau, dank Treffern von Rivic, Jusys und Ritter, mit 3:1 und nahm so noch ein 13:14 mit in die Pause.
Mit wenigen Wechseloptionen das Spiel lange offengehalten
Auch im zweiten Durchgang hielten die Grimmstädter, angeführt von Ritter und Jusys, weiter dagegen und belohnten sich mit den Ausgleichstreffern beim 16:16 (35.) und 18:18 (38.). Nachdem Rivic aber zum 19:19 (40.) erfolgreich verwertet hatte, schienen beim jungen Hanauer Team langsam die Kräfte zu schwinden. Krefeld nutzte die Schwächephase konsequent aus und erhöhte auf 22:19 (44.).
In der Schlussphase bäumte sich Hanau, wie bereits im ersten Durchgang, noch einmal auf. Im System mit zwei Kreisläufer wurde Nils Schröder freigespielt, der dafür verantwortlich war, dass man mit dem 21:23 (47.) weiterhin an den Gastgebern dranblieb.
Das Krefelder Team, welches nun bereits eine Dreiviertelstunde von den Grimmstädtern beim Vorhaben „Aufstiegsrundenqualifikation“ gestört wurde, erhöhte nun doch noch einmal deutlich den Druck und nutzte seine Chancen besser. Mit dem 27:22 von Krass in der 52. Minute legten die Hausherren erstmals auf fünf Tore vor und gaben diesen Vorsprung nicht mehr aus der Hand.
„Mein Team hat in der 2. Halbzeit tapfer gekämpft und alles gegeben“, lobte Geist. „Das es dann irgendwann kippt ist ärgerlich, denn bis zum 19:19 waren wir am Gegner dran. Glückwunsch an Krefeld und ebenso Gratulation zur Qualifikation für die Aufstiegsrunde.“
Am 4. Mai empfängt die HSG Hanau zu Hause Interaktiv.Handball Düsseldorf-Ratingen zum vorletzten Heimspiel der Saison 2023/24.
Aufstellung HSG Krefeld Niederrhein: Juzbasic, Hasenforther, Bartmann; Krass (6), Klasmann (1), Schneider (1), Noll (2), Roscheck (3), Sousa (3), Schulz (5/1), Marquardt (4), Hüller (2), Tim Claasen, Persson (7), Bitzel, Mircic.
Aufstellung HSG Hanau: Adanir, Benedikt Müller (1); Ritter (4), Jusys (3), Marco Müller (1/1), Gerst (1), Schröder (4), Rivic (4), Fulda (2/1), Hüttmann (4/3), Moock (2).
Zeitstrafen: 12:4 Min. – Siebenmeter: 1/1:5/7. – Zuschauer: 918. – Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff.