Auswärtsniederlage für den Handball-Drittligisten HSG Hanau in der Staffel Süd-West. Beim Longericher SC Köln kamen die Grimmstädter am Samstagabend nicht über ein 31:36 (12:16) hinaus. Obwohl das HSG-Team gegen eine zweikampfstarke Deckung der Hausherren viel handballerische Leidenschaft und angesichts eines hohen Rückstands in der zweiten Hälfte noch große Moral zeigte, blieb man gegen den LSC – im Duell der beiden Tabellennachbarn – nur zweiter Sieger. Besonders Rechtsaußen Paul Hüttmann stemmte sich in Köln gegen die Niederlage, so war er mit neun Toren der beste Torschütze der HSG.
„Glückwunsch an den LSC zum verdienten Sieg und auch ein großes Dankeschön an den Blauen Block, dass sich heute an die 20 Hanauer aufgemacht haben, um uns hier in Köln zu unterstützen“, sagte HSG-Cheftrainer Hannes Geist. „Heute hat auf jeden Fall die Mannschaft gewonnen, die mehr wollte. Das ist auch der Vorwurf, den ich meiner Mannschaft mache. Dass sie heute nicht gewillt war, hier zwei Punkte mitzunehmen.“ Von der willensstarken Leistung, wie sie Hanau zuletzt noch in der Derbyatmosphäre beim Heimsieg gegen den TV Gelnhausen gezeigt hatte, waren Ritter, Braun &. Co am Samstagabend ein Stück entfernt.
Paul Hüttmann auf Rechtsaußen treffsicher
In der engen Halle der Sporthalle der Carl-von-Ossietzky Gesamtschule Köln traf Hanau als Tabellenfünfter der Staffel Süd-West, wie bereits erwartet, auf einen extrem eingespielten Gegner, der gerade mit seiner resoluten Defensive dem jungen Hanauer Team den Zahn zog. Das machte sich schon in der Anfangsphase bemerkbar, als die Grimmstädter eine ganze Weile brauchten, um gegen den LSC die Lücke in der Abwehr zu finden. Erst in der 6. Spielminute markierte Kreisläufer Nils Schröder, der der von Beginn an ran durfte, dass 1:2 für die HSG Hanau.
Im weiteren Verlauf der Begegnung schafften es die Hanauer noch mehrmals, mit den Hausherren nach Toren gleichzuziehen: Der gut aufgelegte Paul Hüttmann verlud zunächst Valentin Inzenhofer von der Siebenmeterlinie zum 3:3 (11.) und warf auch wenig später per Tempogegenstoß, nach schönem Ballgewinn von David Rivic, das 7:7 (18.) ein. Konzentrierte Defensivarbeit mit schnellen Kontersituationen war der Matchplan, den Geist seinem Team für die Begegnung mit auf den Weg gegeben hatte, doch Hanau fand sich viel zu oft im gebundenen Spiel gegen die 5:1-Deckung der Gastgeber wieder und tat sich dort merklich schwer.
„Wir hatten rund 30 Minusaktionen, werfen aber dennoch 31 Tore. Das heißt wir hatten keine 50 Prozent Angriffseffektivität. Das ist zu wenig, um damit zwei Punkte zu holen“, monierte Geist nach dem Spiel. Während es vorne an der Effektivität fehlte, bekam Hanau auch die Offensivaktionen des LSC zu selten gestoppt. Bereits in der 1. Hälfte zogen die Hausherren so vom 8:8 von Hüttmann (21.) bis auf 16:12 zur Pause davon.
Im zweiten Durchgang entgleitet Hanau das Spiel
Bedingt durch zwei Zeitstrafen gegen Jan-Eric Ritter und Dziugas Jusys begannen die Grimmstädter die zweite Hälfte in doppelter Unterzahl und gerieten mit dem 12:18 (32.) weiter in Rückstand. In Überzahl scheiterte Hanau in der Folge gleich zwei Mal an Inzenhofer im Kasten und der LSC erhöhte durch drei weitere Tore auf 21:13 (36.). In der Abwehr bekamen Jonas Ahrensmeier und Cedric Schiefer im Deckungszentrum nicht mehr den Zugriff auf den Gegner. Dank einiger Paraden von Benedikt Müller, dem 18:24 von Ahrensmeier (40.) und dem neunten Treffer von Hüttmann zum 20:26 (44.) ließ das HSG-Team den Rückstand zunächst aber nicht weiter anwachsen.
In der 49. Minute nahm Geist noch einmal die Auszeit und stellte seine Mannschaft für die Schlussphase ein. Da die HSG-Perspektivspieler Torben Scholl und Max Moock am Samstagabend im Kader der Oberligamannschaft standen, sprang Dennis Gerst wieder auf der Mittelposition ein. Der eigentliche Rechtsaußen kam auch direkt zum Abschluss und erzielte das 24:29 für seine Farben. Doch Longerich erhöhte wieder auf 33:25 (55.) und entschied damit das Spiel vorzeitigt. Luca Braun setzte den Schlusspunkt beim 31:36.
Aufstellung HSG Hanau: Adanir, Müller; Ritter, Jusys (2), Gerst (2), Ahrensmeier (3), Braun (3), Schröder (5), Rivic (3), Schiefer (1), Fulda (3), Hüttmann (9/3).
Aufstellung Longericher SC Köln: Inzenhofer, Briese; Gerfen (1), Zerwas, Pyszora (6), Richter (2), Thöne, Schulz (5/2), Zimmermann (4), Nolting (8), Rinke (2), Dahlke (7/1), Malolepszy (1).
Zeitstrafen: 12:6 Min. – Siebenmeter: 3/4:3/4. – Zuschauer: 420. – Schiedsrichter: Christian Schneider / Sascha Siebert.