Die Partie der Oberliga-Handballer der HSG Hanau II gegen den TV Petterweil am Sonntagabend war erneut ein bis zur letzten Sekunde fesselnder Krimi - diesmal allerdings mit einem besseren Ausgang für das Team von Jan Kukla als im Hinspiel. Durch das 29:29 (15:15)-Unentschieden bleiben die Grimmstädter in Hessens höchster Liga die Mannschaft der Stunde, müssen aber weiter um den Klassenerhalt zittern.
Nachdem der direkte Konkurrent aus Dotzheim am Vortag im Kellerduell gegen die MSG Umstadt/Habitzheim gewonnen hatte und der TV Kirchzell in der 3. Liga in die Abstiegsrelegation muss - dadurch könnte es in der Oberliga fünf Absteiger geben - standen die Hanauer in Petterweil unter Zugzwang. Kukla musste zudem auf Falk Steiner und Markus Kirchherr verzichten, konnte im Gegenzug aber auf die Dienste von Julian Fulda und Cedric Schiefer zurückgreifen - und vor allem Letzterer sollte eine Schlüsselrolle einnehmen.
Zunächst hatte Hanau aber Probleme, ins Spiel zu kommen: „Unsere Abwehr war gegen die linke Angriffsseite von Petterweil zu passiv“, monierte Jan Kukla, dem auch die Auslösehandlungen im Angriff zu statisch waren. Nach einer gewissen Anlaufzeit bekam die HSG diese Mängel aber in den Griff und lieferte sich mit den Gastgebern ein Duell auf Augenhöhe. Kurz vorm Gang in die Halbzeitpause schwächte sich der TVP selbst, als Stephan Pletz dem Hanauer Kreisläufer Nils Schröder einen direkten Freiwurf ins Gesicht warf und deshalb mit Rot vom Platz musste.
Trotz des Platzverweises kamen die Hausherren besser aus der Pause und setzten sich auf drei Tore ab. „Wir haben aber eine tolle Moral bewiesen“, freute sich Jan Kukla, der in Cedric Schiefer zudem einen treffsicheren Schützen hatte: Der Rückraumspieler erzielte ein Dutzend Treffer und wurde schließlich in Manndeckung genommen. Die eigene Drei-Tore-Führung konnte Hanau nicht bis in die Schlussminuten retten und traf kurz vor dem Abpfiff nur den Pfosten, womit die Partie wieder auf der Kippe stand. „Den letzten Angriff von Petterweil haben wir aber gut verteidigt“, so Jan Kukla - dessen Mannschaft hatte das Hinspiel noch durch ein Gegentor in letzter Sekunde verloren, rettete diesmal aber zumindest einen Zähler. „Dieser Punkt ist sehr wichtig, dadurch haben wir in der Tabelle eine gute Ausgangslage“, betont der HSG-Coach, dessen Team nur eines der vergangenen sieben Spiele verloren hat und zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge aufweist.
HSG Hanau II: Gronostay, Scholz; Busse (5), Fulda (4/1), Graichen, Kreuzkam, Mehrpahl, Moock (2), Müller (2), Reinhardt, Schiefer (12), Schröder (2), Stengel (1), Wadel (1)
Schiedsrichter: Kocak / Schmidt
Siebenmeter: TVP 4/3, HSG II 1/1
Zeitstrafen: TVP 2, HSG II 4
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Pletz (30., TVP, Gesichtstreffer bei direktem Freiwurf)
rob