Die HSG Hanau hat in der 3. Liga Süd-West eine starke Reaktion auf die Topspiel-Niederlage vor einer Woche gezeigt. Am Samstagabend triumphierte die Sieben um Kapitän Jannik Ruppert bei der TSG Haßloch deutlich mit 38:24 (17:12) und hält damit den Anschluss an den Spitzenreiter TuS Ferndorf. HSG-Trainer Hannes Geist konnte hochzufrieden mit seiner Mannschaft sein. So behauptete das junge Team über weitere Strecken der Partie eine deutliche Führung und siegte am Ende auch in der Höhe völlig verdient. Zudem trug sich die Mehrheit der HSG-Akteure in die Torschützenliste ein.
„Wir haben heute bockstark gespielt und das in einer sehr schweren Auswärtspartie. Verdientermaßen haben wir so zwei Punkte eingefahren“, lobte Geist. „Meine Jungs haben sehr gut verteidigt und über das Konterspiel viele einfach Tore gemacht.“ Vor Anpfiff im TSG Sportzentrum in Haßloch war Geist zunächst von einem engen Spiel ausgegangen, denn die TSG hatte zuletzt mit einer starken Leistung gegen Ferndorf überzeugen können. Ein enges Match blieb diesmal allerdings aus, denn bereits zur Pause führte die HSG Hanau deutlich.
In den Anfangsminuten waren es aber die Gastgeber die besser in das Spiel fanden. Zwar erzielte Jonas Ahrensmeier den ersten Treffer für die Grimmstädter zum 1:0, doch schon weniger später stellte Haßloch durch Jan Triebskorn (2:1/4. Minute) und den Siebenmeter von Denni Djozic auf 3:2 (5.) – es sollte die letzte Führung der Rheinland-Pfälzer bleiben.
Beide Mannschaften hatte eine zweikampfstarke 6:0-Deckung auf das Feld geführt. Hanau verstand es aber, das Offensivspiel der Hausherren in seiner Defensive besser einzubremsen und war meist einen Schritt schneller. Gestützt auf einige gute Paraden von Can Adanir übernahm die HSG so beim 4:3 (7.) von Luca Braun wieder die Führung und behaupte diese auch trotz einer Zeitstrafe gegen Dennis Gerst (9.).
Schon früh die Partie im Griff
Als Ahrensmeier in Überzahl und mit viel Zug zum Tor, über den Innenblock hinweg das 8:4 erzielte und gleichzeitig für eine weitere Zeitstrafe beim Gegner sorgte, schien das Spiel erstmals in eine Richtung zu kippen. TSG-Coach Andreas Reckenthäler nahm die Auszeit und stellte sein Team neu ein. In der direkten Folge schien es besser zu laufen: Kevin Seelos brachte die TSG beim 6:8 (16.) wieder heran, aber Hanau hielt auch hier der kurzen Sturm und Drangphase der Hausherren erfolgreich stand. Der erfolgreich verwandelte Siebenmeter von Max Bergold zum 13:9 (24.) stellte die alten Verhältnisse wieder her. „Wir haben unsere Möglichkeiten sehr konsequent zu Ende gespielt, das ist vielleicht das, was uns in den letzten Spielen – gerade in Ferndorf – gefehlt hat“, so Geist später.
Haßloch versuchte in der Folge viel, doch nur selten fand die TSG einen Weg durch die Abwehr der Hanauer. Zunehmend stellte sich Ratlosigkeit bei den Hausherren ein. Der Innenblock um Ahrensmeier und Jusys hatte den TSG-Rückraum, bestehend aus Seelos und Dennis Götz, über weitere Strecken der Partie gut im Griff. Hanaus David Rivic zeigte sich noch vor dem Seitenwechsel am Kreis gedankenschneller als seine Gegenspieler und verwandelte den Abpraller von Jan-Eric Ritter zur 17:12-Pausenführung.
Abstand im zweiten Durchgang weiter ausgebaut
Gerade in der ersten und zweiten Welle präsentierte sich die HSG Hanau auch im weiteren Verlauf der Partie brandgefährlich. Haßloch hingegen zeigte Nerven und fand gegen das Tempospiel der Gäste kein Mittel. Mit einem Sahnepass bediente Ahrensmeier seinen Linksaußen Julian Fulda, der zum 23:14 (37.) erfolgreich war. Die erste 10-Tore-Führung ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten: Nach einem starken Block von Jusys, schnappte sich Cedric Schiefer den Ball und beförderte ihn über das Spielfeld hinweg ins leere Tor der Gastgeber – 27:17 (42.).
Hanau blieb auch in der Schlussviertelstunde auf dem Gaspedal: Ritter tankte sich auf Halblinks durch und erzielte das 32:20 (51), ehe der eingewechselte Fabian Tomm eine gute Möglichkeit der Gastgeber wegnahm. Nach einem weiteren Fehlpass der TSG in Unterzahl rollte der nächste Konter des HSG-Expresses auf das Tor der Hausherren zu. Der durchgestartete Robin Marquardt bediente Nils Schröder im Zentrum – 37:23 (58.). Den Schlusspunkt in einer einseitigen Partie setzte Fulda beim 38:24 (60.).
„Meine Mannschaft hat heute eine sehr disziplinierte Leistung gezeigt und von Anfang an gut dagegengehalten“, so Geist, der in den letzten Minuten wieder seine 5:1-Defensive ausprobierte. „Auch in unserem zweiten Deckungssystem haben sie sich sehr gut präsentiert und den Gegner vor Herausforderungen gestellt. Großes Lob!“
Am kommenden Samstag (19. November) tritt die HSG Hanau in der Fremde bei der HSG Pohlheim an.
Aufstellung TSG Haßloch: Bitz, Modzinski, Mangold; Julius Herbert, Hartmann, Götz (4/2), Djozic (1/1), Konstantin Herbert (1), Gregori (5), Seelos (2), Müller, Triebskorn (2), Zech (1), Kern, Hannes (4), Messerschmidt (4),
Aufstellung HSG Hanau: Adanir, Tomm, Fulda (3), Schiefer (7), Ruppert, Bergold (4/2), Rivic (2), Marquardt, Schröder (3), Braun (3), Ireland, Ahrensmeier (4), Gerst (2), Jusys (5), Ritter (5/2).
Zeitstrafen: 10:12 Min. – Siebenmeter: 4/4:6/4. – Zuschauer: 300. – Schiedsrichter: Paul Kijowsky / Lukas Strüder.