Bericht
Männer 1
Freitag, 09.02.2018 - 5583 Klicks
Die HSG Hanau ist offenbar noch nicht bereit für Konstanz auf hohem Niveau. Das Team von Trainer Patrick Beer verlor am Freitagabend der Derby in der 3. Handball-Liga Ost bei der MSG Groß-Bieberau mit 19:24 (8:10) und verpasste nach dem Erfolg beim TV Gelnhausen den zweiten Auswärtssieg in Folge. Mit 22:16 Punkten belegen die Grimmstädter aber nach wie vor einen hervorragenden sechsten Tabellenplatz.
„Das war ein verdienter Sieg für Groß-Bieberau. Der Gegner hat gekämpft, wir haben den Kampf nicht angenommen. Uns haben heute ein paar Prozent gefehlt. Die Niederlage tut ein bisschen weh, weil ich gehofft hatte, dass wir schon weiter sind“, zog Beer nach der Partie Bilanz.
Der HSG-Coach hatte schon vor dem Spiel befürchtet, dass seine junge Mannschaft nach dem sensationellen Auswärtssieg beim TV Gelnhausen sechs Tage später im nächsten Derby nicht gleich wieder eine so engagierte Leistung an den Tag legen könnte. Gleichwohl hatte er es natürlich gehofft.
Die Chance zum Sieg war jedenfalls da. Groß-Bieberau merkte man die Verunsicherung nach zwei Pleiten in Folge an. Im ersten Durchgang brachten sie im Angriff nur wenig zustande und leisteten sich immer wieder leichte Stockfehler. Die HSG-Abwehr gestützt auf einen starken Sebastian Schermuly stand sicher. Die Grundlage für einen weiteren Auswärtssieg war also durchaus gelegt.
Doch anstatt den Gegner weiter zu verunsichern, baute man ihn von Minute zu Minute auf. Im Angriff brachten die Hanauer noch weniger zustande als der Gastgeber. Man leistete sich jede Menge Fehlwürfe, darunter zwei verworfene Siebenmeter sowie fahrlässige Abspielfehler.
„Wir haben die Chance auf einen Sieg in der ersten hälfte verspielt. Groß-Bieberau agierte nervös. Wir hätten in dieser Phase mehr Killerinstinkt zeigen müssen“, bilanzierte Beer. "MIt konsequenter Chancenverwertung hätten wir auch zur Halbzeit mit ein, zwei Toren in Führung liegen können." So allerdings führte Groß-Bieberau etwas überraschend mit 10:8.
Angefeuert von den knapp 200 mitgereisten Fans, die im ersten Abschnitt für Heimspielatmosphäre sorgten, konnten die Hanauer im zweiten Durchgang den Schalter nicht mehr umlegen. Groß-Bieberau steigerte sich zusehends und erzwang die Vorentscheidung zwischen der 38. und 44. Minute, als man mit einem Vier-Tore-Lauf das Ergebnis auf 17:12 hochschrauben konnte.
Diesem Rückstand lief die HSG Hanau bis zuletzt hinterher. „So richtig gefährdet war der Sieg von Groß-Bieberau heute nicht“, sagte Beer. Damit war die erste Niederlage in der Rückrunde für die HSG besiegelt. Die Trauer beim eigenen Anhang hielt sich angesichts der vielen tollen Auftritte in dieser Saison in Grenzen und man verabschiedete die Mannschaft mit aufmunterndem Applaus in die Kabine. Maximilian Bergold war mit sechs Toren erfolgreichster Hanauer Werfer.
Am kommenden Sonntag können die HSG Hanau Wiedergutmachung betreiben. Dann empfangen die Grimmstädter den Siebtplatzierten und somit unmittelbaren Tabellennachbarn Eintracht Baunatal in der Main-Kinzig-Halle (Anpfiff 17 Uhr).
Ein Besuch des Spiels lohnt sich gleich im doppelten Sinne. Alle Zuschauer, die sich gegen Baunatal eine Eintrittskarte kaufen, können auch ein Ticket für das mit Spannung erwartete Derby gegen die SG Bruchköbel am 9. März erwerben.
Artikel geschrieben von Thomas Tamberg am 09.02.2018