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Sommerinterview mit HSG-Cheftrainer Hannes Geist
Foto: Xaver Spenkoch
Bericht
Sonntag, 16.07.2023|Bericht von Lucas Mertsching|1.731 Klicks
Sommerinterview mit HSG-Cheftrainer Hannes Geist
Hanauer Drittligateam hat Vorbereitung auf die Saison 2023/24 begonnen

Die neue Handballsaison 2023/24 in der 3. Liga Süd-West rückt näher. Am vergangenen Sonntag begann für die HSG Hanau die Vorbereitung auf die neue Spielzeit. Wir haben mit HSG-Cheftrainer und Geschäftsführer Hannes Geist im großen Sommerinterview gesprochen. Dabei kamen der Vorbereitungsplan, die Highlights der vergangenen Saison und die Ziele für die anstehende Runde zur Sprache. 

Hallo Hannes, vor einigen Wochen endete die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte. Südwestdeutscher Meister in der 3. Liga, Teilnahme an der Aufstiegsrunde, 14 Spiele in Serie ungeschlagenen. Was waren für dich die Highlights des vergangenen Jahres?

Hannes Geist: „Wir haben eine sehr gelungene Saison gespielt. Die Jungs haben wirklich alles auf der Platte gelassen und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen und besprochen hatten. Wir wollten uns weiterentwickeln, immer emotionalen Handball auf das Feld bringen und unsere Zuschauer und Fans begeistern. Das hat sehr gut geklappt. Von daher würde ich gar kein einzelnes Highlight herausheben, sondern vielmehr den mannschaftlichen Zusammenhalt in den Vordergrund stellen. Diese Wissbegierigkeit, der Mut und der Wille zur Weiterentwicklung meiner jungen Mannschaft muss man als ein großes Highlight sehen. Darauf wollen wir nun aufbauen, ein weiteres Kapitel aufschlagen und die nächsten Schritte gehen.“

Sommerpause ist für jeden, der den Handballsport liebt, natürlich keine einfache Zeit. Was hast du persönlich am meisten vermisst?

Hannes Geist: „Ja, was habe ich am meisten vermisst? (denkt nach) Das muss man denke ich zweigeteilt sehen: Zum einen war ich nach dieser langen Saison froh, auch einmal eine Weile aus der Halle herauszukommen. Auf der anderen Seite habe ich das tagtägliche Arbeiten mit der Mannschaft vermisst, da wir im letzten Jahr eine echt gute Zeit miteinander hatten und die Jungs auch sehr wissbegierig sind und Bock darauf haben. Für das Verhältnis war das aber sicherlich gut, mal ein wenig Abstand voneinander zu haben und die Akkus aufzuladen, um nun wieder Vollgas zu geben.“

Auch um das Spielfeld herum hat die HSG Hanau sich in der letzten Saison weiterentwickelt. Erstmals wurde in der Aufstiegsrunde mit der GLAABSBRÄU STUBB ein interessanter Mehrwert für Fans und Sponsoren geschaffen. Wollt ihr am Konzept auch in 2023/24 festhalten?

Hannes Geist: „Sicherlich, wir wollen uns immer weiterentwickeln. Beim Testlauf der GLAABSBRÄU STUBB in der Aufstiegsrunde haben wir viel positives Feedback für diese Neuerung erhalten und ist es schon in der Planung, dass wir das Konzept gerne weiterverfolgen wollen. Natürlich werden wir noch an der einen oder anderen Stellschraube drehen und weiterhin alles dafür tun, den Eventcharakter rund um die Heimspiele unseres Drittligateams in der Main-Kinzig-Halle zur erhöhen und damit Mehrwerte für unsere Fans und Partner zu schaffen.“

Auch in 2022/23 standen die HSG-Fans und der Blaue Block wieder wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft. Wie wichtig war dieser Support für euch als Mannschaft? Gerade in den anstrengenden Spielen der Aufstiegsrunde?

Hannes Geist: „Der Support unseres Blauen Blocks ist immer extrem wichtig und pusht uns noch einmal zusätzlich, gibt uns wirklich viel Energie von den Plätzen und sicherlich war das nicht nur in der Aufstiegsrunde ein entscheidender Faktor, sondern auch über die komplette reguläre Saison. Da können wir uns als Mannschaft nur bedanken und hoffen, dass wir mit unserer Spielweise noch den einen oder anderen Fan hinzugewonnen haben. Wir freuen uns jetzt schon auf das erste Spiel in unserer Main-Kinzig-Halle – vor vielen Zuschauern – und wollen diese lautstarke Unterstützung weiter genießen.“

Am vergangenen Sonntag habt ihr die erste Trainingseinheit absolviert und verschiedene Leistungsdiagnostiken mit dem Team durchgeführt. Gleich vorab: Sind die Jungs fit und gut erholt für die anstehenden Vorbereitungseinheiten?

Hannes Geist: „Ja, die Jungs sind fit und gut geholt. Das sieht alles ganz super aus. Wir hatten jetzt wirklich gute erste Tage und nun stehen natürlich knackige Vorbereitungswochen an. Aber ich spüre eine große Vorfreunde auf die neue Saison und sehe eine wirklich motivierte Mannschaft, die Bock hat sich zu beweisen.“

Was ist euer Plan für die Vorbereitung? Bestreitet ihr interessante Testspiele? Worauf wird der Fokus liegen?

Hannes Geist: „Unser Vorbereitungsplan sieht vor, dass wir bis zum 27. Juli in der Halle Vollgas geben. Da kommt nun ein ordentliches Programm auf die Jungs zu. In der ersten Phase werden wir vor allem auf Kraft und Athletikeinheiten unter Leitung von Athletikcoach Björn Pape setzen, aber auch den Fokus auf spielerische Elemente legen. Dann werden wir noch einmal neun Tage hallenfrei machen, in denen die Jungs vor allem individuell trainieren werden. Ab dem 7. August gehen wir in die Wettkampfvorbereitung. Dort werden wir an den Feinheiten für die neue Saison arbeiten, sodass wir dann ab dem 25. August (1. Pokalrunde) unsere Leistung auf die Platte bringen können. Nebenher haben wir noch einige interessante Testspielgegner. Unter anderem werden wir am Untermain-Cup des TV Großwallstadt teilnehmen (21./22. Juli), aber ein echtes Highlight wird das Vorbereitungsspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV. Wir freuen uns bereits jetzt auf das erste Pflichtspiel der Saison, im DHB-Pokal gegen den ASV Hamm-Westfalen, in eigener Halle. Bis dahin werden es aber noch sechs anstrengende Wochen. “

Erinnern wir uns zurück an den Sommer 2022, damals stand in der Vorbereitung ein merklicher Umbruch an. In diesem Jahr muss Hanau mit Marc Strohl einen zentralen Spieler in Abwehr und Angriff ersetzen. Wie lautet dafür dein Plan?

Hannes Geist: „Das ist natürlich immer schwierig, wenn prägende Figuren eine Mannschaft verlassen.  Nichtsdestotrotz haben wir bereits in der vergangenen Saison in der einen oder anderen Innenblockkonstellation gespielt und öfters rotiert. Einen Marc Strohl kann man aber nicht ersetzen. Er hat das Angriff- und Abwehrspiel der HSG Hanau in den vergangenen Jahren merklich geprägt. Daher werden wir noch an der einen oder anderen Stellschraube drehen und etwas Neues aufbauen. Darauf wird jetzt auch der Fokus in der Vorbereitung liegen.“

Hanau war in den letzten Jahren immer gut darin, junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in das System der Drittligamannschaft zu integrieren. Werden wir auch in der neuen Spielzeit wieder einige Youngster sehen, die ihr Debüt in der 3. Liga geben?

Hannes Geist: „Wir werden sicherlich wieder auf unsere eigenen Nachwuchskräfte setzen. Ein Max Moock zum Beispiel hat in der Aufstiegsrunde seine ersten längeren Minuten in der 3. Liga gesammelt und auch ein Philipp Busse, Torben Scholl oder Niklas Schierling werden ebenfalls um ihre Spielzeiten kämpfen. Da werden wir schauen, wie wir sie optimal einsetzen können. Natürlich werden sie sich auch weiterhin ihre Spielpraxis im Oberliga-Team erarbeiten und dann werden wir sehen, was im Laufe der Saison dabei herausspringt.“

Mit Strohl, Fabian Tomm und Luke Ireland verließen Ende Juni drei Spieler den Verein. Bisher hat die HSG mit Paul Hüttmann schon einen Nachfolger für Rechtsaußen verpflichtet. Sind im Sommer noch weitere Aktivitäten auf dem Transfermarkt geplant?

Hannes Geist: „Wir halten immer Augen und Ohren offen. Dabei schauen wir auf der einen oder anderen Position vielleicht etwas intensiver hin, haben aber vollstes Vertrauen in unsere momentane Mannschaftszusammenstellung. Die Jungs konnten im letzten Jahr bereits immer wieder ihre Highlights setzen und haben alle ihre Leistung gebracht. Von daher planen wir momentan mit dem aktuellen Kader.“ 

Gerade Paul Hüttmann gilt als entwicklungsfähiger junger Spieler, der in Gelnhausen schon reichlich Drittligaerfahrung gesammelt hat. Welche neuen Möglichkeiten bietet er als Spielertyp dem Team?

Hannes Geist: „Mit Paul haben wir wirklich einen interessanten jungen Spieler hinzugewonnen, der noch Entwicklungspotential hat und uns sicherlich weiterbringen kann. Er wird der Mannschaft, gerade aufgrund seiner körperlichen Konstitution einen Schritt weiterbringen und sich wunderbar mit Dennis Gerst auf Rechtsaußen ergänzen. Mit den beiden haben wir auf dieser Position ein echt gutes Duo.“

Abschließend: Auch in diesem Jahr wurde wieder eine starke Süd-West Staffel zusammengestellt, mit vielen Kontrahenten, die ihr bereits aus der letzten Saison gut kennt. Vor allem aber trefft ihr auch wieder im Derby auf die HSG Rodgau Nieder-Roden und den TV Gelnhausen. Wie lauten eure Ziele für die Saison 2023/24 und wo wollt ihr euch weiterentwickeln?

Hannes Geist: „Die Zusammenstellung nehmen wir immer wie sie ist. Auf die Gruppenkonstellationen und die Staffeleinteilung haben wir ohnehin nur bedingt Einfluss. Das ist ein schwieriger Prozess und da machen sich viele Menschen Gedanken, wie man das am besten einteilen kann, gerade auf Grund der Auswärtsfahrten. Erfreulich ist natürlich, dass wir die Derbys gegen Gelnhausen und Nieder-Roden weiterhin haben, dass werden echte Highlight-Spiele. Es gibt auch einige neue Teams aus Nordrhein-Westfalen, die dazu gekommen sind und einige spannende Aufsteiger, was das Ganze natürlich attraktiv macht. Über Ziele haben wir mit dem Team noch nicht gesprochen, aber wir haben uns wieder vorgenommen, dass wir jedes Spiel nur auf uns schauen möchten und unsere beste Leistung abrufen wollen. In allen Phasen möchten wir uns als Mannschaft weiterentwickeln. Da gibt es noch genug Hausaufgaben. Von daher schauen wir einmal, was nach 30 Spieltagen am Ende auf der Uhr steht. Die Vorfreude ist jedenfalls riesig!“

Vielen Dank für das Gespräch!

Artikel geschrieben von Lucas Mertsching am 16.07.2023
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