„Haben die eine Ahnung“, denkt sich Fabian Tomm. Denn nicht selten steht der Torhüter im Blickpunkt des Geschehens, muss für die Mannschaft die „Kohlen aus dem Feuer holen“. Tomm hatte schon frühzeitig gezeigt, dass er ein echter Garant zwischen den Pfosten ist – heute gehört er zu den Stützen der Hanauer Bundesliga-A-Jugendmannschaft.

Begonnen hat der Michelbacher bei den Minis. „Damals wollte ich einfach alle Sportarten ausprobieren, ob Handball, Fußball, Basketball oder Leichtathletik“, erinnert er sich. Das war etwas zu viel des Guten, so dass er beim Handball eine Pause einlegte und erst in der D-Jugend wieder anfing. Warum er sich für diesen Sport entschied? „Er ist unglaublich schnell und es passiert immer etwas!“ Da er schon beim Fußball im Tor eine gute Figur abgegeben hat, stellte er sich auch hier ins Tor. Und blieb dort. Er wurde für die Bezirksauswahl gesichtet und lernte dort einen Großteil seiner zukünftigen Teamkollegen von der JSG Wallstadt kennen. „Fast die gesamte JSG-Mannschaft spielte in der Auswahl. Wir verstanden uns total gut“, erinnert sich Fabian Tomm. Um im Verein gemeinsam auf Punktejagd gehen zu können, wechselte er vom TV Michelbach nach Wallstadt, so dass seine Mutter ihn fortan mehrfach in der Woche mit dem Auto kutschieren durfte. Aber: „Der Schritt hat sich gelohnt“, zeigt sich der Torhüter dankbar für die Zeit, in der er viel gelernt habe.

Die nächste Entwicklungsstufe ließ dann auch nicht lange auf sich warten – die HSG Hanau klopfte an und wollte ihn für seine Bundesliga-Mannschaft gewinnen. „Ich hatte mich zwar sehr wohl bei der JSG Wallstadt gefühlt, aber es war die absolut richtige Entscheidung, nach Hanau zu gehen – denn für mich ging hier ein Traum in Erfüllung, der Traum, Bundesliga zu spielen“, sagt Fabian Tomm.

Den Start in diese Saison sieht er als gelungen an – ärgerlich seien die Niederlagen in Großwallstadt und Wetzlar gewesen. „Hier hätten zwei Punkte mehr herausspringen können“, findet er. Die nächste Aufgabe sei ebenfalls lösbar. Auch wenn es am Samstag um 15 Uhr zur noch ungeschlagenen und körperlich sehr robusten mJSG Melsungen gehe. Man müsse sich auf das eigene Spiel konzentrieren – 50 bis 55 Minuten lang. „Wenn wir dies tun und an die zweite Halbzeit aus dem Wallau-Spiel anknüpfen, können wir jeden Gegner schlagen“, weiß der Keeper, der auf die Direktqualifikation hofft. „Das wir letztes Jahr gescheitert sind, war sehr unglücklich.“

Nach dieser Saison endet für Fabian Tomm die Jugendzeit. „Ich würde gerne in Hanau bleiben“, hofft er darauf, sich für die Drittliga-Herren der HSG empfehlen zu können. Auch beruf lich hat er viel vor: Der Gymnasiast will sich auf Sportmanagement konzentrieren. Aber noch ist es nicht soweit. Bis dahin heißt es: büffeln für das Abitur und beim Handball von Spiel zu Spiel sehen.

Von Katja Vügten