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Der Dirigent
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Pressebericht
Donnerstag, 14.12.2023 - Hanauer Anzeiger|703 Klicks
Der Dirigent
Daniel Schmidt, Hallensprecher der HSG Hanau, und sein „Orchester“ in der Maki

Daniel Schmidt sieht sich als Dirigent. Das Ensemble, das er leitet, ist aber kein musikalisches, sondern ein sportliches. Nämlich die Zuschauer in der Main-Kinzig-Halle. Der 41-Jährige sorgt für Einsatz und Pausen und gibt den Takt vor, allerdings nutzt er dazu keinen Taktstock, sondern seine Stimme: Der Frankfurter ist seit dieser Saison Hallensprecher des Handball-Drittligisten HSG Hanau.

„Der Blaue Block ist ein essenzielles Element der Heimspiele der HSG Hanau“, hat Daniel Schmidt sogleich das Herzstück seines „Orchesters“ in der MaKi ausgemacht. Dabei wurde der Sport- und Kommunikationsmanager und Hochschuldozent keinesfalls ins kalte Wasser geworfen. Bereits 2019 gab es die ersten Berührungspunkte mit der HSG, damals übernahm der sportbegeisterte Frankfurter erstmals die Teampräsentation vor dem Forum Hanau. Und auch in den Jahren 2020 und 2021 stellte er vor Saisonbeginn die Truppe vor. Der Kontakt kam damals über Thomas Tamberg zustande, damaliger Leiter Medien und Kommunikation. „Wie das so ist im Sport, kennt man sich über 27 Ecken“, erzählt ein gut gelaunter Daniel Schmidt. Als dann vor dieser Saison eine Vakanz beim Posten des Hallensprechers aufkam, wurde der sympathische 41-Jährige, der sich zwischen Dienstreisen nach Berlin und Stuttgart - mit einem Wochenend-Zwischenstopp in Hanau für das Heimspiel gegen die HSG Krefeld Niederrhein - Zeit für ein Gespräch genommen hat, gefragt.

Und so steht Daniel Schmidt bei jedem Heimspiel des Drittligisten mitten drin in seinem „Orchester“: „Ich bin nicht oben in der Sprecherkabine, sondern stehe unten. Ich will Blickkontakt zu den Zuschauern haben können und will die Stimmung ungefiltert mitbekommen.“ Wie wichtig das ist, hat sich beim vergangenen Heimspiel gegen Krefeld gezeigt. Genau vor der Zuschauertribüne avancierte Hanaus Robin Marquardt nämlich zur tragischen Figur des Abends.

Der Rückraumspieler habe sowieso schon im Fokus gestanden, weil mit den „Eagels“ sein jüngerer Bruder Cedric zu Gast war. Das Bruder-Duell sei Thema in der Halle und damit viele Blicke auf die Brüder in den verschiedenen Jerseys gerichtet gewesen. Als Robin dann einen Schlag auf die Nase bekam und es zu einer verletzungsbedingten Unterbrechung kam, sei das für Daniel Schmidt ein Moment gewesen, in dem er Taktgefühl beweisen musste. Sich in den Vordergrund zu drängen, wäre falsch gewesen. „Das war dramatisch, weil direkt das Blut auf den Hallenboden geflossen ist. Die Verletzung von Robin war ein Horrorszenario für die Fans. Da muss man den Zuschauern Raum geben, das zu verdauen“, hat der Frankfurter sich an seinen Leitsatz gehalten: „Ich greife nur zum Mikrofon, wenn es sein muss.“ Und in dieser Situation musste das nicht sein, vielmehr folgte er seinem gesunden Menschenverstand.

Sowieso fasst er seine Tätigkeit als Hallensprecher nicht als Dauerfeuerwerk auf. Denn anders als die Handballer auf dem Parkett könne ein Publikum keine 60 Minuten Vollgas geben. Wichtig ist dem 41-Jährigen auch, niemals zu überperformen. Dazu gehöre, keine kritischen Situationen auszunutzen und dadurch beispielsweise Stimmung gegen Schiedsrichter-Entscheidungen zu machen.

Sowieso gibt Daniel Schmidt natürlich gerne „den Kasper“, aber nicht auf Teufel komm raus. Woran es kein Vorbei gibt, ist eine gute Vorbereitung auf das Spiel. Daher ist der Hallensprecher an Spieltagen drei Stunden vor Anpfiff in der Halle, um die letzten Infos einzuholen und „auf Tuchfühlung mit der Halle zu gehen“. Dabei ist er sich keinesfalls zu fein, selbst mit anzupacken und hilft auch gerne mal beim Aufbau der Banden. Danach folgt das technische Meeting mit dem Sportgericht, ehe der Anpfiff ertönt. Der Arbeitstag endet dann mit dem Interview nach dem Spiel in der Glaabsbräu Stubb.

Selbst kommt Daniel Schmidt aus dem American Football, war dort Offensive Lineman und umschreibt seine Aufgabe humorvoll mit „der Brecher vor dem Quarterback“. Nach drei Bänderrissen war mit dem Vollkörperkontaktsport Schluss. Nicht aber mit dem Sport. Vielmehr hat sich Daniel Schmidt zur Aufgabe gemacht, seine Begeisterung für den Sport bei verschiedenen Events als Moderator oder Sprecher zu übertragen. So kann er sich für nahezu jede Sportart begeistern, nur nicht für Männer-Fußball. „In den anderen Sportarten wird genauso viel tolle Arbeit geleistet wie im Männer-Fußball und ich möchte das in den Vordergrund stellen.“ Fündig geworden ist er etwa im Volleyball, Frauen-Fußball und Boxen, letztlich auch beim Handball: „Das ist eine wahnsinnig faszinierende Sportart.“

Und genau diese Begeisterung möchte Daniel Schmidt bei den Heimspielen der HSG Hanau übertragen, wenn er als Dirigent zwischen den Zuschauern steht.

Von Julia Meiss, Hanauer Anzeiger 

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Quelle: Hanauer Anzeiger vom 14.12.2023
Artikel übernommen von Lucas Mertsching am 14.12.2023
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