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„Als HSG Hanau sind wir immer am Puls der Zeit“
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Mittwoch, 31.12.2025 - 148 Klicks
„Als HSG Hanau sind wir immer am Puls der Zeit“
Der Sportliche Leiter der HSG Hanau im großen Interview zum Jahresende 2025

Der Ball ruht in den hessischen Handballspielklassen und in der 3. Liga Staffel Süd-West. Zeit also, um der Zeit zwischen den Jahren einmal die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. Zum Jahresabschluss 2025 werfen wir im Interview mit dem sportlichen Leiter der HSG Hanau, Reiner Kegelmann, einen Blick auf die sportliche Situation in den drei Männermannschaften und im A-Jugend-Team der HSG Hanau.

Hallo Reiner, vielen Dank, dass Du Dir heute Zeit für dieses Interview nimmst. Wie geht es Dir und wie nutzt du die Zeit zwischen den Jahren zur Entschleunigung vom Handball?

Reiner Kegelmann: „Wie in jedem Jahr habe ich ein schönes Weihnachtsfest mit der ganzen Familie gefeiert und nun fahren wir als Familie anschließend, mit 30 anderen Handballern, zum Skifahren. Dort wird nicht über den Handball gesprochen, sondern wir lassen es uns einfach mal gutgehen.“

Blicken wir zunächst auf das Drittliga-Team der HSG Hanau. Wie zufrieden bist Du mit der abgelaufenen Hinrunde in der Jubiläumssaison?

Kegelmann: „Wir hatten einen sehr holprigen Start und es hat ein bisschen gedauert, bis sich Mannschaft, Neuzugänge und das neue Trainer-Trio gefunden haben. Wir haben am Anfang ein paar Punkte in Spielen liegen gelassen, die wir in unserer heutigen Verfassung mit Sicherheit für uns entschieden hätten. Aber die letzten Spiele, gerade die beiden Derby-Heimsiege gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden und die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II, waren sehr stark. Man sieht ein Weiterkommen der Mannschaft und wir sind, so denke ich, momentan auf einem sehr guten Weg.“

10 Jahre in der 3. Liga – so lange ist die HSG Hanau schon mit dabei. Woher nimmt der Verein diese Konstanz?

Kegelmann: „Ein Jahrzehnt in Liga 3 – das zeigt mir, dass wir als Verein auf einem guten Weg sind. Dass wir in der Jugend eine sehr gute Arbeit machen, die für Kontinuität steht und immer wieder den Grundstein für die Erfolge unserer ersten Mannschaft in der 3. Liga legt. Wir sind als HSG Hanau immer am Puls der Zeit und haben eine junge Mannschaft zur Verfügung, die oben mitspielen kann. Gerade wenn ich daran denke, welche Spieler wir in den letzten zehn Jahren verloren haben, zum Beispiel auf Grund von beruflichen Veränderungen oder dem Wechsel zurück in den Heimatverein, haben wir es dennoch immer wieder geschafft, das Team weiterzuentwickeln. Viele unserer ehemaligen Drittliga-Spieler sind weiterhin dem Verein treu geblieben und engagieren sich für die zweite oder dritte Mannschaft, das macht uns als Vorstand sehr stolz. Das ist genau das, was die DNA unseres Vereins ausmacht.“  

Nach dem Sieg zum Jahresabschluss in Haßloch steht die HSG Hanau mit 20:10 Punkten auf dem fünften Tabellenrang. Hättest Du nach der Auftaktniederlage gegen die Bergischen Panther mit diesem Zwischenstand gerechnet oder wäre sogar mehr drinnen gewesen?

Kegelmann: „Die Platzierung ist so in Ordnung. Natürlich haben wir bei den anfänglichen Schwierigkeiten doch den einen oder anderen Punkt liegen gelassen, gerade beim Auftaktspiel gegen die Bergischen Panther oder wenige Wochen später zu Hause gegen Opladen. Ich denke, mit drei oder vier Minuspunkten weniger, was durchaus drin war, wären wir als Team jetzt ganz oben mit dabei. Wir sind aber auf einem sehr guten Weg und bis zum Ende der Spielzeit kann das Team noch den einen oder anderen Rang nach oben klettern. Das ist auch das erklärte Ziel.“

Mit Axel Spandau als Chefcoach sowie Kai Nober als Co-Trainer und Iteb Bouali als Torwarttrainer hat im Sommer ein neues Trio an der Seitenlinie übernommen. Spandau hat zuvor bereits in Mittelhessen bewiesen, dass er Mannschaften erfolgreich weiterentwickeln kann. Welchen Eindruck macht das neue Trainer-Trio nach 15 Spieltagen auf Dich?

Kegelmann: „Da haben wir wirklich ein sehr gelungenes Trainer-Trio zusammengestellt. Uns war aber auch klar, dass die Mannschaft und das neue Trainer-Team sich erst einmal zusammenfinden müssen. Diese Arbeit fruchtet mittlerweile aber immer besser. Es ist eine Mischung aus viel Erfahrung und jungen dynamischen Akzenten, welche die Mannschaft erst einmal verwirklichen musste, aber ich sehe uns auf einem sehr guten Weg.“

Mit Sebastian Hein ist einer der herausragenden Akteure diese letzten Wochen auch gleichzeitig einer der jüngsten im Team. Aber auch Björn Gernoth, Malte Just und Ben Scharriär haben sich bereits Spielanteile in der 3. Liga verdient. Wie wichtig ist gerade Sebo für das Team und unterstreichen die jungen Akteure den Weg der HSG Hanau?

Kegelmann: „Sebastian ist eines unserer Juwelen im Verein, ein unglaublicher Spielertyp. Mit welcher Kaltschnäuzigkeit er in seinem jungen Alter die Gegner schlecht aussehen lässt und wie engagiert und trainingsfleißig er ist, ist wirklich herausragend. Genauso sehe ich aber auch, dass sich Björn, Ben und Malte ganz stark in das Team einbringen. Auch hier werden wir in den nächsten Jahren viel Spaß an unseren Hanauer Buben haben und sehen, dass der Weg der HSG Hanau genau der Richtige ist.“

Herzstück der HSG Hanau in dieser Saison ist vor allem die Abwehrarbeit, in der Axel Spandau und dessen Team im Training viel Zeit investieren. Wie kommt dieser taktische Ansatz im Verein an?

Kegelmann: „Die Abwehr war schon immer das Prunkstück der HSG Hanau, aber Axel hat einige Veränderungen vorgenommen. Das hat eine Zeit lang gebraucht, um auch dementsprechend zu greifen. Nun funktioniert sein Konzept immer besser. Die Mannschaft hat seine Philosophie angenommen und setzt diese im Moment grandios um.“

Insgesamt sechs Derbys hat die HSG Hanau in dieser Hinrunde 2025/26 in der 3. Liga Süd-West bestritten. Dabei ist man ungeschlagen geblieben, holte 10:2 Punkte. Wie bewertest Du das? Ist das ein klares Zeichen an die Konkurrenz?

Kegelmann: „Wir haben uns in den Derbys sehr gut geschlagen. Da sieht man eben, was Emotionen in solchen Spielen ausmachen. Am Anfang der Runde hat der Mannschaft vielleicht gerade das gefehlt, aber als sie damit angefangen hat, diese Emotionen mit auf das Spielfeld zu nehmen, ab da stand die Abwehr auch viel besser. Das Team ist mittlerweile eine echte Einheit auf der Platte, die sich gerade in den Derbys gegen Melsungen, Münster, Dutenhofen/Münchholzhausen und Nieder-Roden immer mehr durchgesetzt hat. Jetzt muss das Team aber dranbleiben und jedes Spiel als Derby sehen.“

Wer gehört deiner Meinung nach zu den Leistungsträger im Drittliga-Team? Wen hast Du in dieser Hinrunde besonders stark gesehen?

Kegelmann: „Eigentlich will ich da niemanden herausstellen, aber wir haben mit Cedric Schiefer im Rückraum, mit Benedikt Müller im Tor – der sich in dieser Saison noch einmal gesteigert hat – und Lukas Böhm mit seiner Erfahrung einige Spielertypen die leistungstechnisch herausragen. Sie funktionieren allerdings nur, wenn die komplette Mannschaft im System bleibt und mitspielt. Ein Akteur, der für mich in den letzten Jahren einen riesigen Schritt gemacht hat, ist David Rivic, der am Kreis wirklich ein Fels in der Brandung ist – ob in der Abwehr oder im Angriff. Ich bin sehr beeindruckt davon, was die Jungs da teilweise für eine Leistung abrufen. Aber auch wenn es mal nicht so läuft: Was zählt, ist die Mannschaft und da ist jeder für jeden da. Das ist die Stärke des Teams.“

Schauen wir auf den HSG-Unterbau, unsere 2. Mannschaft, die in der Oberliga momentan den vierten Tabellenrang mit 15:9 Punkten belegt. Welche Ziele hatte die sportliche Leitung der Mannschaft gesteckt und wie bewertest Du die Hinrunde?

Kegelmann: „Die zweite Mannschaft hat immense Wichtigkeit für die HSG Hanau. Das sieht man vor allem bei Sebastian Hein, der sich im Vorjahr seine Spielanteile vor allem in der zweiten Mannschaft geholt hat und jetzt im Drittliga-Team darauf zurückgreifen kann. Aber auch Cedric Schiefer und Nils Schröder sind als Spieler in der Vergangenheit diesen Weg gegangen. Der Tabellenstand sieht zwar im Moment noch nicht so gut aus, allerdings hatten wir am Anfang der Saison auch fünf verletzte Stammspieler. Die Mannschaft hat sich mittlerweile aber gefunden und die neuen Jugendspieler integriert. Jetzt läuft es wie am Schnürchen und Ibo Ücel hat das Team gut im Griff. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Mannschaft, was den Tabellenstand angeht, immer weiter nach oben klettern wird. Sie ist eine der stärksten Mannschaften in der Liga und wird das am Ende auch beweisen.

Wie wahrscheinlich schätzt du eine baldige Rückkehr der Mannschaft von Trainer Ibo Ücel in die Regionalliga ein? Wie schwer wird dieses Unterfangen?

Kegelmann: „Die Rückkehr in die Regionalliga ist nicht das primäre Ziel, wichtig ist vor allem die Weiterentwicklung der jungen Spieler. Die einzige Herausforderung ist, dass in der Oberliga nicht mit Harz gespielt werden darf, aber ansonsten ist die Klasse schon sehr gut für unsere zweite Mannschaft. Wenn das Team es aber schafft, oben anzugreifen und den Sprung in die Regionalliga zu machen, dann werden wir diesen auch gehen.“

Werfen wir nun einen Blick auf die 3. Mannschaft der HSG Hanau. Das Team um seinen Trainer Stephan Petri hat mit 16:8 Punkten in der Bezirksoberliga bereits unter Beweis gestellt, dass man in der Liga erfolgreich mitspielen kann. Was ist für das Team noch drinnen?

Kegelmann: „Für mich ist die 3. Mannschaft eine absolute Wundertüte. Aber das ist auch das, was das Team sich selbst als Ziel gesetzt hat, nämlich Spaß am Handball zu haben, jeder wie er kann. Wenn jeder Zeit hat und die Mannschaft in Bestbesetzung aufläuft, dann gibt es in der Klasse glaube ich kein Team, das ihr das Wasser reichen kann. Die Hauptthemen in der Dritten liegen eben auf Kameradschaft, Zusammenhalt und den Verein als ehemalige Dritt- oder Regionalligaspieler weiter zu unterstützen. Viele der Jungs engagieren sich auch hinter den Kulissen für die HSG Hanau und das sehe ich als sehr positiv.“

Wie wichtig für die erfolgreiche Hanauer Jugendarbeit sind die zweite und dritte Mannschaft? Werden diese zum Sprungbrett für die neuen Drittligaspieler von morgen?

Kegelmann: „Die Jugendarbeit war schon immer das Markenzeichen der HSG Hanau, von Anfang an. Darauf haben wir seit der Gründung der Spielgemeinschaft aufgebaut und das wird auch weiterhin unsere DNA bleiben. Durch die kontinuierliche Integration junger Spieler in die zweite und dritte Mannschaft sammeln sie wertvolle Erfahrungen, entwickeln sich weiter und werden schrittweise auf den Übergang in das Drittliga-Team vorbereitet. Genau das ist unser Ziel und das setzen wir Jahr für Jahr sehr erfolgreich um.

Zum Abschluss blicken wir noch auf eben jene Jugendarbeit: Seit diesem Sommer ist die A-Jugend der HSG Hanau zurück in der 2. Jugendhandball-Bundesliga, der zweihöchsten A-Jugend-Spielklasse in Deutschland. Wie gelang die erfolgreiche Rückkehr?

Kegelmann: „Das hat sich die Mannschaft selbst erarbeitet. Sie wollte unbedingt Bundesliga spielen, hat sich dafür qualifiziert und hat das sehr gut gemacht. Es ist angenehm zu sehen, wie lange unsere A-Jugendmannschaften in den höchsten Spielklassen bereits mit dabei sind. Die Tabelle täuscht etwas über den wahren Leistungsstand, denn es gab viele Spiele, die nur knapp verloren wurden.“

Du sagst es bereits, momentan steht das Team auf dem letzten Tabellenrang. Braucht die A-Jugend für ihre Entwicklung noch Zeit?  

Kegelmann: „Ja, definitiv. Aber die Jungs holen sich in der Jugend-Bundesliga viele Erfahrungen und werden von uns auch in den Aktivenbereich gelenkt, um sich dort erfolgreich weiterentwickeln. Ich gehe davon aus, dass in der Rückrunde noch das eine oder andere Spiel gewonnen wird.“

Zum Abschluss: Was wünschst Du der HSG Hanau für das neue Jahr 2026?

Kegelmann: „Ich wünsche allen Beteiligten der HSG Hanau, den Trainern, Spielern, Betreuern und Ehrenamtlichen, ohne die es heute gar nicht mehr geht, ein gesundes und frohes neues Jahr 2026 und viel Spaß am Handball und reichlich Emotionen auf der Platte. Wir sehen uns in der Halle, bis dahin!“

Vielen Dank für das Gespräch! 
Artikel geschrieben von Lucas Mertsching am 31.12.2025
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