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Die HSG Hanau ist am Samstagabend ihrer Favoritenrolle in der 3. Liga eindrucksvoll gerecht geworden und hat dem Aufsteiger TV 1878 Homburg in dessen eigener Halle keine Chance gelassen. Beim Tabellenvorletzten der Staffel Süd-West triumphierten die blau-weißen Grimmstädter deutlich mit 36:27 (17:14) und untermauerten damit einmal mehr in dieser Saison 2025/26 die eigene Auswärtsstärke. Lukas Böhm (7 Tore) und Spielmacher Jan-Eric Kleemann spornten die Mannschaft zu einer starken Reaktion auf die Heimniederlage vom letzten Wochenende an.
„7:1 Punkte auswärts, das liest sich wirklich gut“, meinte HSG-Cheftrainer Axel Spandau nach dem Spielende. „Heute haben wir in der ersten Halbzeit noch etwas nach unserem Selbstvertrauen gesucht. Mit zunehmender Spieldauer hat das aber immer besser geklappt. In der Abwehr haben wir uns stabilisieren können und auch die Abschlussquote war deutlich besser als zuletzt.“
Die Ausgangslage vor der Partie am 8. Spieltag in der Robert-Bosch-Halle in Homburg war für beide Mannschaften keine einfache: Die HSG Hanau hatte erst am letzten Freitag eine deutliche Niederlage gegen Opladen quittieren müssen, während Homburg tief im Tabellenkeller feststeckt und weiter auf den ersten Saisonsieg wartet.
In fremder Halle legte Hanau direkt los wie die Feuerwehr und kam schnell zu mehreren Toren. Jan-Eric Kleemann ließ auf der Mitte zwei Gegenspieler stehen und traf souverän zum 3:1 (4. Minute). Aber auch die Hausherren fanden ihrerseits gut in die Begegnung und waren vor allem über den rechten Rückraumspieler Robin Egelhof (8 Tagestreffer) stets gefährlich. Mit einem Siebenmeterwurf sorgten die Gastgeber in der 7. Minute beim 4:4 wieder für ausgeglichene Verhältnisse.
„Haben diese Herausforderung mit zunehmender Spielzeit richtig gut gelöst“
Wie erwartet verteidigten die verletzungsgeplagten Homburger mit einer sehr aggressiven Deckung und viel Druck auf den Hanauer Rückraum. Aus solchen Situationen heraus kam der TVH zu Beginn der Begegnung zu einigen Konterchancen und ging zeitweise mit jeweils einem Tor in Führung. Hanau schafft es aber stets, diese kurzen Drangphasen der Hausherren zu entschärfen. „Das war wie erwartet eine schwere Aufgabe“, meinte HSG-Mittelmann Jan-PhilippWinkler. „Wir haben diese Herausforderung aber mit zunehmender Spielzeit richtig gut gelöst und als Mannschaft zusammengehalten.“
Nach einer Zeitstrafe gegen Julian Fulda (20.) schien ein Ruck durch die Mannschaft um Kleemann, Bergold & Co. zu gehen. Mit viel Einsatz holten sich die Grimmstädter das Spielgerät gleich mehrmals in der Abwehr. Der Routinier im rechten Rückraum, Linkshänder Lukas Böhm, erhöhte für Hanau auf 12:10, ehe der eingewechselte HSG-Youngster Björn Gernoth einen Kempa-Trick mit Sebastian Hein zum 13:10 abschloss (24. Minute).
„Jan-Eric Kleemann und Lukas Böhm haben unser Spiel heute sehr stark gesteuert und für eine überzeugende Leistung im Angriff gesorgt“, bemerkte Spandau, der auch ein Sonderlob für Gernoth verteilte. „Unter dem Strich war das heute ein klarer und deutlicher Sieg gegen den Aufsteiger.“
Die Drei-Tore-Führung der HSG hatte auch zur Halbzeit noch Bestand, als Winkler in der 30. Minute das 17:14 einnetzte. Auch nach dem Seitenwechsel blieb Hanau am Drücker und ließ sich auch von Gegentreffern nicht beeindrucken. Stattdessen spielten Kleemann, Schiefer & Böhm ihre Angriff unter wenig Bedrängnis erfolgreich zu Ende. Einen schnellen Wechsel im Rückraum schloss Böhm aus halblinker Position zum 21:17 ab. Nach einem weiteren Ballgewinn wurde Kleemann in der Mitte gefunden und kam völlig frei am Sechsmeter zum Wurf – das 22:17 (36.).
„Gerade in der Abwehr viel Disziplin und Härte gezeigt“
Ob im Angriff oder in der Abwehr, bei der HSG Hanau lief es im Vergleich zum letzten Heimspiel einfach sehr gut zusammen. David Rivic war am gegnerischen Sechsmeter per Heber zum 24:19 (40.) erfolgreich. Auf der Gegenseite wurde Saad Khan zum Siebenmeter eingewechselt und parierte den Wurf von Resende. „Wir haben heute wieder bestätigt, dass wir auswärts richtig gut sind und haben gerade in der Abwehr viel Disziplin und Härte gezeigt“, so Spandau. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.“
Hanau blieb in dieser Spielphase nun weiter spielbestimmend. Obwohl der ansonsten sichere Youngster Sebastian Hein in der 45. Minute eine Siebenmeterchance vergab, stellte der wenig später eingewechselte Perspektivspieler Malte Just mit dem 29:23 wieder auf sechs Tore für die Grimmstädter. David Rivics Treffer vom Kreis machte in der 52. Minute die 30 Stück voll.
Vorentscheidung in Unterzahl in der 56. Minute
In der Schlussphase ließ sich Hanau auch nicht durch eine Zeitstrafe gegen Kleemann aus dem Konzept bringen – ganz im Gegenteil: Spandau nahm die Auszeit und schickte sein Team danach in das Sechs-gegen-sechs ohne Torhüter. Eine schnelle Ballstafette gegen die offensive Deckung brachte Schiefer im Zentrum in eine optimale Wurfposition, der nicht lange zögerte und mit dem 33:25 (56.) die Vorentscheidung markierte. Schiefer war es auch, der beim 36:27 den Schlusspunkt in einer unterhaltsamen Partie setzte.
„Jetzt bereiten wir uns konzentriert auf das nächste Spiel gegen den Topfavoriten Saarlouis vor“, so Spandau. „Und hoffen, dass wir zu Hause genauso auftreten, wie wir es heute im Saarland gezeigt haben. Wir gehen mit viel Selbstvertrauen an die Sache ran.“
Mit 7:5 Punkten nach sechs Partien hat sich Hanau, mit zwei Spielen weniger als die meisten Konkurrenten, im Mittelfeld der Tabelle einsortiert. Das Topspiel gegen die HG Saarlouis steht am Samstag,18. Oktober auf dem Plan. Anwurf ist um 19:30 Uhr in der Hanauer Main-Kinzig-Halle.