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Verdiente Punkteteilung in Melsungen
Foto: Xaver Spenkoch
Bericht Männer 1
Sonntag, 28.09.2025 - 443 Klicks
Verdiente Punkteteilung in Melsungen
HSG Hanau mit 33:33-Unentschieden bei der Bundesliga-Reserve der MT

Beim kleinen Hessenderby in Melsungen erlebte Handball-Drittligist HSG Hanau am Samstagabend einen Auswärtskrimi mit vielen Aufs und Abs. Am Ende erkämpfte sich die Spandau-Sieben ein leistungsgerechtes 33:33 (18:16)-Unentschieden gegen die Bundesliga-Reserve der MT Melsungen, auch dank Jan-Eric Kleemann, der Sekunden vor dem Ende noch zum späten Ausgleich einnetzte. Dabei haderte das Team im Spielverlauf mit einer Roten Karte gegen Kapitän Max Bergold sowie einiger ungenutzter Tormöglichkeiten. Die Grimmstädter blieben aber auch im dritten Auswärtsspiel in Folge ungeschlagen.

„Unsere erste Auswärtsserie in dieser Saison haben wir mit 5:1-Punkten und nun einem Unentschieden gegen eine kampfstarke und hervorragende ausgebildete Melsunger Mannschaft beendet“, resümierte Hanaus Cheftrainer Axel Spandau nach der Begegnung in Nordhessen. „Was bleibt ist wieder einmal eine verbesserungswürdige Chancenverwertung. Da wollen wir am nächsten Freitag einen weiteren Schritt machen.“

Im Duell Neunter gegen Siebter in der Staffel Süd-West der 3. Liga drückte Melsungen gegen zweikampfstarke Hanauer mit dem siebtem Feldspieler auf den HSG-Abwehrriegel. Die Nordhessen, welche die letzten drei Saisonpartien ohne Sieg beendeten, hatten so zunächst etwas mehr vom Spiel und gingen mit 3:1 in Führung (4. Minute).

Nach einer Zeitstrafe gegen die Melsunger Deckung war es aber am erfolgreichsten Hanauer Torschützen, in Person von Sebastian Hein, die Partie erstmals auf den Kopf zu stellen. Zunächst war der Youngster zur 4:3-Führung erfolgreich, ehe ihn Torhüter Benedikt Müller nach einer Balleroberung durch die Mitte schickte – das 5:3 (8.).

Hanau mit viel Tempo und Abwehrstärke

In der Folge behauptete die Handballspielgemeinschaft aus Kesselstadt und Steinheim den eigenen Vorsprung, obwohl die MT beim 8:8 von Rene-Daniel Andrei (15.) wieder den Gleichstand herstellte. Mit konsequentem Abwehrspiel und schnellen Gegenstößen, gingen die Grimmstädter nach Ballgewinnen mit viel Tempo nach vorne. So auch beim Konter über Julian Fulda, der das 14:10 (23.) einnetzte. Jan-Eric Kleemann brachte Hanau kurz vor der Pause noch einmal mit drei Toren beim 18:15 in Front.

Den zweiten Durchgang begann Melsungen mit einem neuen Schlussmann in Person von Jonas Büde zwischen den Pfosten, der Schiefer, Rivic & Co. direkt drei Mal in aussichtsreicher Wurfposition scheitern ließ. Beim 20:21 (35.) war die Melsunger Mannschaft – die weiterhin auf das Sieben-gegen-sechs vertraute – wieder mitten im Spiel. Plötzlich kochten dann die Emotionen hoch, als Bergold in der Rückwärtsbewegung seinen Gegenspieler von hinten von den Füßen holte und dafür disqualifiziert wurde. „Durch die Rote Karte gegen Max schien sich das Blatt komplett zu wenden“, resümierte Spandau später, der an der Seitenlinie viel dirigierte, aber mit seinem Team zunächst beim 21:23 (38.) und 24:26 (44.) mit zwei Toren ins Hintertreffen geriet.

Hanau steckte aber keineswegs auf und so entwickelte sich in der letzten Viertelstunde ein echter Handballkrimi, nach allen Regeln der Kunst. Mit ganz viel Nervenstärke fing HSG-Keeper Benedikt Müller einen Rückraumwurf von Jost Liebergesell und schickte dann Malte Just über Außen auf die Reise, der völlig frei das 26:26 (45.) einwarf. Wenig später sorgte ein Doppelpack von David Rivic für die erneute Hanauer Führung beim 28:27 (48.).

In Nordhessen entwickelte sich ein echter Handballkrimi

Gemeinsam mit Schiefer, der ebenfalls ein sehr starkes Spiel machte, drehte Rivic am Kreis nun auf und besorgte beim 31:31 (56.) und 32:32 (59.) zwei Mal den Ausgleich. Es entwickelte sich eine im Hessenderby eine Crunchtime, die keinen auf seinem Sitzplatz hielt. Während Hanau in der Abwehr alles reinwarf, blieben in der Offensive aber einige Möglichkeiten ungenutzt oder wurden von Büde im MT-Tor pariert.

Folgerichtig hallte in diese Phase die erneute Melsunger Führung beim 33:32, nur zwanzig Sekunden vor dem Ende, wie Donnergrollen in der Stadtsporthalle. Aber Hanau hatte schon in Kirchzell bewiesen, dass mit dem Team in der Schlussphase immer zu rechnen ist: Mit nur noch einigen wenigen Herzschlägen zu gehen trieb Spandau seine Mannschaft noch einmal nach vorne und verzichtete auf die späte Auszeit. Zwei schnelle Pässe der HSG setzten Jan-Eric Kleemann auf Linksaußen in Szene, der aus spitzem Winkel den 33:33-Ausgleich markierte und damit seiner Mannschaft den späten Punktgewinn sicherte.

„Leider haben wir heute nur einen Punkt hinzugewinnen können, aber nichtsdestotrotz bringt uns dieses Spiel als Team weiter nach vorne“, sagte Hanaus Rechtsaußen Malte Just. „Wir haben dazugelernt und wollen dann im nächsten Heimspiel die zwei Punkte einfahren.“

Mit drei Spielen ohne Niederlage im Rücken kehrt die HSG Hanau am nächsten Freitag, dem Tag der Deutschen Einheit, in die Main-Kinzig-Halle zurück. Zur Prime-Time am Freitagabend wollen die Blau-Weißen dort wieder mit ihren Fans weiter an ihrer Story schreiben und haben dafür den TuS 1882 Opladen zu Gast. Hauptsponsor des Spieltages ist das Porsche Zentrum Aschaffenburg – der Partner für moderne Technik und Spitzenservice sowie für Fahrzeuge, die einem den Atem rauben.

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