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Verkorkster Saisonauftakt für die Handballer der HSG Hanau II. Nach zwei Niederlagen in zwei Spielen steht der amtierende Vizemeister noch mit leeren Händen in der Oberliga Süd da. Die Enttäuschung darüber ist groß, so auch bei Torben Scholl, einem der Leistungsträger der Drittliga-Reserve: „Das haben wir uns natürlich anders vorgestellt.“ Ausgerechnet im Derby gegen die ebenfalls noch punktlose TGS Niederrodenbach am Samstag (18 Uhr, Doorner Halle) soll der Schalter umgelegt werden.
„Wir hatten am Dienstag eine Mannschaftssitzung, um einmal alles auf den Tisch zu bringen“, sagt Torben Scholl, der selbst aber nicht daran teilnehmen konnte, weil er mit seiner großen Schwester Anna von Montag bis Mittwoch eine dreitägige Wellness-Auszeit mit Laufen und Radfahren an den Edersee unternommen hatte. Vielleicht genau richtig, um den Kopf freizukriegen? „Ich hatte vergangene Woche meine Bachelorarbeit abgegeben und noch etwas Urlaub, ehe ich Anfang Oktober meine Arbeitsstelle in Hanau antrete“, nennt der 22-Jährige die Gründe für den Kurzurlaub. Als Co-Kapitän hatte er aber seine Punkte aufgeschrieben („Das war mir wichtig“) und Kapitän Tobias Reinhardt mitgegeben.
Vorbereitung mit teils nur sechs Spielern
„Wir haben kein großes Problem, sondern mehrere kleinere Probleme, die zusammenkommen“, vermutet Torben Scholl. Die vergangene Saison sei für alle neu gewesen. „Nach dem Abstieg aus der höheren Klasse war unser Ego angekratzt. Wir waren heißer und wollten zeigen, dass wir in puncto Wiederaufstieg ein Wörtchen mitreden können“, erklärt er. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Vorbereitung zwar diesmal länger, aber die Beteiligung bei den Einheiten und in den Testspielen geringer gewesen. „Wir standen in diesem Sommer teilweise zu sechst auf dem Feld“, sagt er und weiß, dass in einer zweiten Mannschaft Handball nicht bei allen den Mittelpunkt bildet.
Zudem ging mit Robin Marquardt nicht nur der Kapitän und Kopf der Mannschaft verloren. Er hat die Fäden gezogen, ist in schwierigen Phasen vorneweg marschiert und war auch eine Art Antreiber, der einen guten Draht zu den jungen Spielern hatte. „Der Zusammenhalt in unserer Mannschaft ist weiterhin super, Neuzugänge und A-Jugendlichen sind alle voll integriert und fühlen sich wohl“, sagt Torben Scholl. Selten habe er so viel Spaß gehabt. Was aber allein nicht ausreicht – auch die Leistung muss stimmen.
„In dieser Saison habe ich das Gefühl, dass wir mehr Möglichkeiten haben, aber nicht die PS auf die Straße bekommen.“ Woran das liegt, gilt es jetzt herauszufinden. Nur eins weiß Torben Scholl sicher: „An unserem Trainer Ibo Ücel liegt es definitiv nicht.“ Er leiste eine tolle Arbeit, die schließlich in der vergangenen Saison im Vizemeistertitel resultierte. „Wir haben Spaß, sind aber auch mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit dabei.“
Ibo Ücel hat sich vor seine Mannschaft gestellt und die Verantwortung für die beiden Niederlagen übernommen. „Ein starkes Zeichen von ihm“, findet Torben Scholl. Jeder Spieler sei geknickt, vor allem nach dem Dämpfer in Pfungstadt. „Dabei hatten wir letzte Saison dort auch verloren.“ Doch die Verunsicherung ist derzeit groß – ebenso der unbedingte Wille, sich als Team zu finden und wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.
„Wir müssen uns aus dem Tief herausarbeiten, um wieder in die Bahn zu kommen und unser wahres Leistungsvermögen zu zeigen“, fordert der studierte Elektrotechniker. Einfach wird das nicht, denn in dieser Klasse sei alle möglich und kein Gegner zu unterschätzen. Auch und vor allem Nachbar TGS Niederrodenbach nicht. Erstens herrschen in Derbys bekanntlich eigene Gesetze und zweitens lieferte die TGS trotz der ebenfalls 0:4 Punkte zum Start zwei ordentliche Spiele ab. Zuletzt waren die Rodenbacher nur mit Pech den Egelsbachern (29:31) unterlegen.
Mama Scholl nimmt bei der TGS die Zeit
Für Torben Scholl ist das Spiel auch deshalb besonders, weil er bei der TGS das Handball-Einmaleins erlernt hat und heute noch in Rodenbach wohnt. „Ich habe viel Zeit in der Halle verbracht und erinnere mich gerne an die Zeiten zurück“, sagt er. Seine Mutter ist in Rodenbach noch als Zeitnehmerin aktiv. Wenn sie am Samstag in der Doorner Halle auf der Tribüne sitzt, werden seine Eltern „wohl weniger Partei ergreifen, im Zweifel aber auf meiner Seite sein“.
Die Hanauer wollen mit Siegeswillen zeigen, dass sie noch gewinnen können. Auch wenn vielleicht nicht mehr so viel über die erste und zweite Welle möglich ist, soll im aufgebauten Angriff weiter zugelegt werden. Die Rodenbacher sind gewarnt – gerade angeschlagene „Boxer“ sind gefährlich – und werden auf der Hut sein.
Alle wichtigen Infos zum Handballgeschehen in der Region und rund um unsere HSG Hanau finden sich auf Hanauer.de.














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