






















































































Erster Auswärtssieg für die HSG Hanau in der
Aufstiegsrunde 2022/23. Am Donnerstagabend triumphierte das junge Team von
Trainer Hannes Geist nach einer spannden Schlussphase mit 36:34 (16:20)
gegen den TuS Ferndorf und sicherte sich damit die nächsten zwei Punkte in der
diesjährigen Playoff-Runde. Es war bereits das dritte Aufeinandertreffen für
beide Teams in diesem Jahr. In der Hauptrunde gewannen dabei jeweils die
Heimmannschaften. Die stark aufspielenden Robin Marquardt (6 Treffer) und Luca
Braun (8 Tore) führten die HSG diesmal nach Rückstand zur Pause doch noch zum verdienten
Auswärtserfolg.
„Die Moral dieser Mannschaft und der Charakter, den sie in
solche Spiele werfen, sind wirklich unglaublich“, bemerkte Geist nach dem Ende
der Partie am Mikro. „Die letzten zehn Minuten standen fünf Spieler auf der
Platte, die in Hanau vor einigen Jahren noch zusammen A-Jugend-Bundesliga gespielt haben.
Sie wuchsen über sich hinaus und drehten dieses Spiel.“
Trotz der zwei Zähler in Kreuztal, verbleiben die
Grimmstädter weiterhin im Mittelfeld der Tabelle (6:8 Punkte). Angesichts
vieler Verletzter (u.a. Can Adanir, Jan-Eric Ritter, Jannik Ruppert) kann sich
das HSG-Team den Erfolg des Willens beim TuS Ferndorf aber hoch anrechnen
lassen. Das sahen auch die mitgereisten Fans des Blauen Blocks so, die ihr Team
lautstark feierten.
Von der Spitze grüßt weiterhin der EHV Aue, einer der
Topfavoriten auf den Aufstieg. Am anstehenden Wochenende hat die HSG
Hanau spielfrei und empfängt dann am Samstag, den 27. Mai den TV Emsdetten zum
Saisonfinale in der Main-Kinzig-Halle.
Vor 900 Zuschauern in der Sporthalle Stählerwiese war Hanau in
der Anfangsphase zunächst mit 1:3 (6. Minute) in Rückstand geraten und das trotz
eines sehenswerten Rückhandtreffers von Robin Marquardt. Geist hatte sein Team
mit einer offen ausgerichteten Deckungsvariante auf das Feld geschickt, die den
TuS ein ums andere Mal in das Zeitspiel zwang. Die Nordrhein-Westfalen konnten
sich daraus aber des Öfteren erfolgreich befreien – zum Beispiel über den stark
aufspielenden Rostyslav Polishchuk. Der Rückraumakteur brachte es alleine in
der ersten Halbzeit auf sieben Treffer.
Schon früh Rückstand hinterhergelaufen
So lief Hanau schon früh zeitweise einem höheren Rückstand
hinterher. Über das Zusammenspiel zwischen Robin Marquardt und seinem
Kreisläufer Dziugas Jusys kamen aber auch die Grimmstädter zu einigen
Möglichen. Der Litauer verwandelte nach gutem Anspiel sicher, das 5:7 nach
etwas mehr als 12 Minuten. Insgesamt fehlte der HSG-Sieben aber zu diesem Zeitpunkt
noch die nötige Treffsicherheit vor dem Tor und Polishchuck netzte für die
Hausherren zum 13:7 (20.).
„Für uns lief das heute nicht wie erwartet und so wie wir
das gerne gehabt hätten, sagte Geist. „Beim 7:13-Rückstand hatte ich schon Angst,
dass uns die Fälle davonschwimmen.“ Der Hanauer Cheftrainer reagierte, nahm die
Auszeit und stellte seinen Deckungsverband um. Cedric Schiefer rückte auf die
vorgezogene Position der 5:1-Abwehr vor. Vorne sollte es nun auch besser
laufen und so brachten Schiefer und Braun die HSG Hanau mit dem Seitenwechsel
auf 16:20 heran.
Nach der Pause schaffte es die HSG den Schwung aus den
letzten Minuten der ersten Hälfte weiterzutransportieren, doch die
Chancenverwertung machte Bergold, Marquardt & Co. erneut einen Strich durch
die Rechnung. Drei Mal vergaben die Hessen in aussichtsreicher Position. Zwar
verteidigte Ferndorf seine Führung, doch Treffer von Braun und Jusys hielten
die HSG im Spiel. Über das 20:23 (Braun/37.) und 28:31 (Schiefer/48.) bereiteten
die Gäste einmal mehr eine spannende Schlussphase vor.
In der Schlussphase dreht Hanau das Spiel
Ferndorf wirkte erschöpft
und zeigte Nerven. Über schnelle Ballgewinne ließ die HSG den Vorsprung schmelzen
und dann war es wieder einmal der junge Linksaußen Julian Fulda, der den
wichtigen 33:33-Ausgleichstreffer herauswarf. Ferndorf zeigte sich davon
geschockt und TuS-Trainer Robert Andersson zog in der 55. Minute die Time-Out.
Angepeitscht von ihren lautstarken mitgereisten Fans, drückten
die Grimmstädter auf die Führung und belohnten sich: Der Neuseeländer Luke Ireland
stahl seinem Gegenspieler in der Abwehr den Ball und tauchte danach alleine vor
TuS-Schlussmann Hottgenroth auf. Per Aufsetzer verwandelte der Rechtsaußen
sicher – die späte 34:33-Führung.
Zwischen den Pfosten der HSG hingegen lief Fabian Tomm nun
zur Hochform auf und zeigte einige wichtige Paraden, während die HSG-Abwehr insgesamt sicherer stand. Nur wenig später konterte Hanau so nach einem
weiteren Ballgewinn erneut: Marquardts Pass fand den durchgestarteten Nils
Schröder, der mit dem 35:33 (58.) die Tür zum Auswärtssieg weit aufstieß. Julian
Fulda machte mit seinem 36:33 alles klar.
„Ein ganz besonderes Dankeschön an unsere Fans, die uns
heute hier begleitet haben. Sie hatten einen Anteil an diesem Sieg“, sagte
Geist abschließend.
Aufstellung TuS Ferndorf: Puhl, Hottgenroth; Diebel,
Mihaljevic (1), Hecker, Polishchuck (9), Mundes (3/2), von Mende, Persson (2),
Oberman (2), Fanger (5), Reimann (5), de Rocha Viana (1), Karaula (1), Eres (5).
Aufstellung HSG Hanau: Scholz, Tomm; Moock, Fulda
(4), Schiefer (4), Bergold (4/4), Rivic (1), Marquardt (6), Schröder (1), Ireland
(4), Strohl, Ahrensmeier (1), Braun (8), Gerst, Schierling, Jusys (3).
Zeitstrafen: 4:6 Min. – Siebenmeter: 2/2:4/6. – Zuschauer: 900.
– Schiedsrichter: Paul Kijowsky / Lukas Strüder.