Die HSG Pohlheim hat sich am Freitagabend als eine Nummer zu groß für die zweite Mannschaft der HSG Hanau erwiesen: Beim Tabellenfünften der Handball-Oberliga gelang es den Hanauern viel zu selten, ihre Tugenden zum Tragen zu bringen, stattdessen drückten zwei Pohlheimer Routiniers dem Spiel ihren Stempel auf. Die Grimmstädter zeigten nach frühem Rückstand zwar eine tolle Moral, mussten sich am Ende aber mit 27:33 (14:17) geschlagen geben.
Die Gäste legten einen klassischen Fehlstart hin, hatten nach zehn Minuten erst einen Treffer erzielt, dafür aber schon sechs Gegentore hinnehmen müssen und ihre erste Auszeit bereits verbraten. „Wir haben uns sehr schwergetan, sind schlecht ins Spiel gekommen“, kommentierte Hanaus Betreuer Michael Schäfer den deutlichen Rückstand.
Bei den Mittelhessen zogen im Rückraum Stefan Lex und Maximilian Rühl die Fäden. Sie fanden immer wieder Lücken im Deckungsverbund der Grimmstädter: „Sie haben dann entweder selbst abgeschlossen oder das Auge für den freien Mitspieler gehabt“, zog Schäfer den Hut vor der Leistung der beiden Pohlheimer Schlüsselspieler.
Die Abwehr der Hanauer fand dadurch nie ihre gewohnte Stabilität, und auch die zuletzt so gut aufgelegten Torhüter des Tabellenneunten waren diesmal kein großer Faktor. „Da war zwar oft eine Hand am Ball, der ging dann aber trotzdem noch rein“, sagte Schäfer zu den vielen Beinahe-Paraden von Max Gronostay und Nico Scholz. Allerdings gelang es den Gästen, sich über den Verlauf der ersten Hälfte zu stabilisieren und selbst häufiger erfolgreich zum Abschluss zu kommen – hier überzeugte Linksaußen Peer Kreuzkam mit neun Treffern. „Er hat das gut gemacht und sehr variantenreich abgeschlossen“, lobte Schäfer den Rechtshänder. Zur Halbzeitpause hatte Hanau auf drei Treffer verkürzt und schöpfte noch einmal Hoffnung auf einen Punktgewinn.
Allerdings wollte Pohlheim sich den Sieg nicht nehmen lassen, spielte in der zweiten Hälfte routiniert seinen Stiefel runter und ließ die Gäste nicht noch einmal gefährlich herankommen. Für eine erfolgreiche Aufholjagd fehlte den Hanauern an jenem Tag zu viel: „Wir hatten immer wieder Abstimmungsfehler und sind auch kaum ins Tempospiel gekommen“, merkte Schäfer an - zwei der größten Stärken der Grimmstädter kamen dadurch nicht so recht zum Tragen.
Mit einer doppelten Manndeckung gegen Lex und Rühl versuchte der Tabellenneunte in den Schlussminuten, das Spiel doch noch zu drehen, doch Pohlheim stellte sich schnell darauf ein und brachte den Sieg über die Ziellinie. „Schade, es wäre durchaus mehr drin gewesen, aber wir konnten unsere Qualität nicht ausspielen“, kommentierte Schäfer die Niederlage. (rob)
HSG Hanau II: Gronostay, Scholz; Graichen (4), Grefing, Hein (1), Kreuzkam (9/2), Moock (1), Reinhardt (2), Schierling (3), Scholl (2), Steiner (2), Trinczek (1), Wadel (2) - Schiedsrichter: Rämisch / Di Sette - Siebenmeter: Pohlheim 2/1, Hanau II 2/2 - Zeitstrafen: Pohlheim 1, Hanau II 2
Alle wichtigen Infos zum Handballgeschehen in der Region und rund um unsere HSG Hanau finden sich auf Hanauer.de.