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Sommerinterview mit Hannes Geist: Teil 2 – HSG Hanau vor der 9. Drittligasaison
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Bericht Männer 1 Allgemein
Freitag, 02.08.2024 - 570 Klicks
Sommerinterview mit Hannes Geist: Teil 2 – HSG Hanau vor der 9. Drittligasaison
Trainer und Geschäftsführer mit Blick auf die neue Spielzeit

Für die Handballspielgemeinschaft Hanau beginnt am letzten Augustwochenende die neunte Spielzeit der Vereinsgeschichte in der 3. Handballliga. Seit 2016/17 gehen die Grimmstädter kontinuierlich in der dritthöchsten deutschen Männerspielklasse auf Punktejagd. Vor dem Beginn der Saison 2024/25 haben wir mit HSG-Geschäftsführer und Trainer Hannes Geist im Sommerinterview über die Pläne für die neue Saison, die Wichtigkeit von Sponsoringpartnerschaften und die neuen Anwurfzeiten am Samstagabend gesprochen.

Dies ist der zweite Teil unseres Interviews. Teil 1 zum sportlichen Ausblick auf die neue Spielzeit findet sich hier.

Hallo Hannes, die neue Spielzeit kommt mit großen Schritten näher. In der Vorsaison hat es knapp 7000 Zuschauerinnen und Zuschauer zu unseren 15 Heimspielen gezogen. In der 3. Liga ein guter Wert. Wie willst Du darauf nun aufbauen?

Geist: „Zunächst einmal möchte ich Danke sagen, dass so viele Leute die Spiele geschaut und das Team immer wieder gepusht haben. Auf diese Zahlen sind wir stolz und wollen uns jetzt weiter verbessern. Mit einer Fanumfrage haben wir vor Kurzem Informationen gesammelt, wie wir das Heimspielerlebnis noch besser machen können und haben wirklich umfangreiches und positives Feedback erhalten. Mit diesen Inspirationen gehen wir nun ans Werk und wollen dabei auch unsere Partner und Sponsoren mit ins Boot holen.“

Du sprichst dabei des Öfteren vom sogenannten besonderen Spieltagerlebnis für Unternehmen. Was hat es damit auf sich?

Geist: „Handball bei der HSG Hanau, das soll auch weiterhin die Möglichkeit für unsere Partner sein, sich als Unternehmen zu präsentieren und zu vernetzen. Wir haben in der letzten Saison kontinuierlich die Glaabsbräu Stubb bei allen Heimspielen angeboten und dafür viel positives Feedback bekommen. Außerdem werden wir auch wieder spezielle Unternehmenserlebnisse anbieten, bei denen sich gemeinsam mit Mitarbeitern und/oder Kunden – zu vergünstigten Preisen – ein Handballspiel in einem tollen Ambiente, mit exklusivem Rückzugsort in der Glaabsbräu Stubb, erleben lässt. Solch besondere, emotionale Erlebnisse schaffen Verbindungen und dafür wollen wir bei unseren Heimspielen in der Main-Kinzig-Halle die Grundlage bereitstellen.“  

Du hast es gerade angesprochen, die Glaabsbräu Stubb, welche zur Aufstiegsrunde 2022/23 eingeführt wurde, hat sich bei den HSG-Partnern und Sponsoren zu einem echten Highlight entwickelt. Wie geht es damit weiter?

Geist: „Die Glaabsbräu Stubb ist bereits jetzt ein wichtiger Bestandteil unseres Heimspielerlebnis und soll es auch bleiben. In der vergangenen Saison wurde diese besondere Netzwerkplattform von unseren Partnern oft nachgefragt. In einer ruhigen Atmosphäre lässt sich dort aus geschäftlicher Sicht das eine oder andere besprechen und gleichzeitig ist man dennoch nah dran am Verein und den Drittligaspielern. Wir werden die Räumlichkeiten auch in der neuen Saison beibehalten und freuen uns bereits jetzt auf den gemeinsamen Austausch mit unseren Partnern und Sponsoren. Wir wollen unseren Partnerpool weiter ausbauen.“

Zur neuen Spielzeit wird es auch eine neue Anwurfzeit geben. Samstags geht es nun bereits schon um 18:30 Uhr in der Main-Kinzig-Halle zur Sache. Warum die Vorverlegung?

Geist: „Wir haben aus unserer Fanumfrage gelernt, dass gerade für Familien und Kinder das eine oder andere Heimspiel in der letzten Runde einfach zu spät angesetzt war. Mit der neuen Zeit um 18:30 Uhr stärken wir das Spieltagerlebnis, denn der Besuch bei der HSG lässt sich prima mit einem Einkaufsbummel in der Innenstadt verbinden. Danach kann man dann den Abend noch bei uns in der Halle ausklingen lassen, mit dem Genuss einer leckeren Hallenwurst sowie eines emotionalen und temporeichen Handballspiels. Bei den neuen Anwurfzeiten ist für jeden Fan etwas dabei. Acht unserer Spiele bestreiten wir Samstags um 18:30 Uhr. Zwei weitere Partien sind am Schluss der Saison für 19:30 Uhr terminiert, in einem gemeinschaftlichen Spieltag mit der zweiten und dritten Männermannschaft. Zudem haben wir zwei Sonntagspartien um 17:00 Uhr auf dem Plan und alle drei Heimderbys an einem Freitag, zur absoluten Primetime um 20:15 Uhr im Programm. Handballherz was willst du mehr?“

Gerade die Fans der HSG Hanau sind es, die bei solchen emotionalen Heimspielen in der Main-Kinzig-Halle schon oft den Unterschied ausgemacht haben. Wie wichtig ist für deine Mannschaft dieser Support von den Rängen?

Geist: „Für uns könnte diese großartige Unterstützung kaum wichtiger sein. Die Jungs geben 60 Minuten alles auf dem Feld für die Mannschaft und die HSG Hanau. Schon oft war die Lautstärke unseres 8. Mannes am Ende das Zünglein an der Waage und Emotionen von den Rängen übertragen sich natürlich auf das Team. Wir hoffen, dass auch in dieser Saison der Blaue Block wieder so geschlossen hinter uns steht. Wer die Mannschaft übrigens schon vor dem Saisonbeginn kennenlernen möchte, der kommt zu unserer Teampräsentation, am 22. August um 18:30 Uhr bei unserem Partner FORUM HANAU! Dazu sind alle HSG-Fans und die Hanauer Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.“

Mit Wiederbeginn der Saison geht die HSG Hanau in ihre neunte Spielzeit in Serie in der 3. Liga. Zuletzt standen ein fünfter, ein zweiter und ein erster Abschlussrang zu Buche. Wie zufrieden bist Du mit der Entwicklung der letzten Jahre?

Geist: „Wir haben uns natürlich sehr gut entwickelt. Bei unserem fünften Rang in der Vorsaison war aber auch viel Pech mit dabei. Trotzdem haben wir den Umständen ansprechend und gut performt. Da sieht man einfach, dass das Ganze stimmt und nachhaltig ist. In den letzten Jahren haben wir in der Liga überragende Ergebnisse erzielt und sind dabei sportlich sogar schneller vorangekommen, als wir das in unserer Planung erwartet hätten. Dadurch ergeben sich natürlich auf der strukturellen sowie wirtschaftlichen Seite Herausforderungen. Wir sehen weiterhin das Wachstumspotenzial in der Stadt Hanau und Umgebung. Dementsprechend wollen wir an den richtigen Stellschrauben drehen, um die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern.“

Du sprichst die kaufmännischen Rahmenbedingungen bereits an. Wie solide hat die HSG Hanau hier in den vergangenen Jahren gewirtschaftet?

Geist: „Zunächst vielen Dank an unser bestehendes Partnernetzwerk, welches uns in den letzten Jahren die Treue gehalten und uns eifrig supportet hat. Das gilt insbesondere auch der Stadt Hanau, die uns mit vielen Dingen unterstützt, die sich monetär gar nicht abbilden lassen. Ich habe es bereits angedeutet, dass der sportliche Erfolg vielleicht doch etwas schneller eintraf, als gedacht. Wir müssen uns auch wirtschaftlich weiterentwickeln, um mit der sportlichen Entwicklung Schritt zu halten. Ich bin überzeugt, dass wir hier in der Stadt Hanau das Potential haben, um ein ganz tolles Erlebnis für die Bevölkerung und die Stadtgesellschaft schaffen können, mit einem spannenden Sportevent, das in jeder zweiten Woche präsent ist.“

Wie viel Support aus der Stadt Hanau und der hiesigen Unternehmenslandschaft benötigt es noch, um weiterhin oben anzugreifen?

Geist: „Weiterentwicklung ist Fortschritt und dafür benötigen wir eine größere Basis. Sprich wir freuen uns über viele Partner und Sponsoren. Dafür bedarf es – neben unseren treuen Partnern – neue und engagierte sowie interessierte Unternehmen, um uns noch breiter aufzustellen. Denn durch das stetige Wachsen unseres Partnerpools können wir den beteiligten Unternehmen erfolgreich eine Plattform bieten, auf der sie sich präsentieren können. Wir brauchen die Unterstützung aus der Stadtgesellschaft, für eine leidenschaftliche Sportart, mit Jungs aus der Region und aus dem eigenen HSG-Nachwuchs. Unsere Drittligaspieler sind nicht nur Aushängeschild des Vereins, sondern mit ihrem Weg des Leistungshandballs auch für viele Unternehmen als Mitarbeiter und Botschafter hochinteressant. Von Handball alleine können diese jungen Menschen, trotz ihrer tollen Leistungen, noch nicht leben und gehen daher nebenbei studieren oder machen eine Ausbildung. Hier sind wir auf Kooperationspartner angewiesen, welche die Jungs unterstützen und die HSG Hanau auf ihrem Weg begleiten. Denn eines ist sicher: Engagement, Leistungswille und Einsatz kommen auch in der Geschäftswelt gut an und unsere hochtalentierten Handballer sind die engagierten Mitarbeiter von morgen.“

In der vergangenen Woche hat die HSG auch eine neue Stelle ausgeschrieben. Wir suchen einen ehrenamtlichen Heimspielkoordinator für die Spieltage des Drittligateams. Warum dieser Schritt?

Geist: „Wir haben festgestellt, dass die Aufgaben rund um den Heimspieltag immer größer werden. Dabei geht es nicht nur um den Auf- und Abbau, sondern auch das ganze Drumherum. Wir suchen einen engagierten und motivierten Ehrenamtler, der Spaß daran hat den Spieltag mit uns zu organisieren, uns nach vorne zu bringen und in einem familiären Umfeld das Erlebnis für unsere Fans weiter zu verbessern. Wer dafür die richtigen Ideen und Organisationstalent mitbringt, der kann sich gerne bei der HSG Hanau bewerben. Wir freuen uns auf den Austausch.“

Kannst Du bereits etwas zu den Zielen für die neue Drittligasaison sagen? Die Süd-West Staffel scheint noch einmal an Stärke gewonnen zu haben, oder?

Geist: „Wir haben natürlich Ziele als Mannschaft, diese werden wir aber nicht nach außen kommunizieren. Das haben wir in den vergangenen Jahren auch so gehalten. Sicherlich wünschen wir uns als Verein, dass sich die Entwicklung im oberen Drittel fortsetzt. Wir wollen unseren Weg weiter gehen, müssen aber schauen, wie die Runde sich entwickelt. Verletzungen sind dabei natürlich auch ein Faktor, wie wir in der letzten Saison schmerzlich erfahren haben. Zudem ist die Staffel in diesem Jahr noch einmal ein Stück ausgeglichener. Wir wollen uns in eine Situation bringen, in der wir kontinuierlich gute Leistungen abliefern, Punkte sammeln und unsere jungen Spieler erfolgreich in das Team integrieren.“

Ein Highlight in der abgelaufenen Saison war sicherlich die Sondertrikotaktion beim Heimspiel gegen den TuS Ferndorf, in Zusammenarbeit mit der Baugesellschaft Hanau. Wird es auch im neuen Handballjahr wieder solche besonderen Momente mit unseren Partnern geben? 

Geist: „Die Aktion „Handball mit Haltung – live und in Farbe“ war etwas ganz Besonderes und Außergewöhnliches. Eine rundherum gelungene Veranstaltung für über 700 Zuschauer und eine wirklich gelungene Sponsoringaktivierung. Gemeinsam mit der Baugesellschaft haben wir ein Statement für unser gesellschaftliches Engagement auf unseren Trikots gesetzt. Auch in 2024/25 wollen wir unseren Partnern wieder Spieltagsponsorings anbieten, gemeinsam Ideen entwickeln und so Aufmerksamkeit für Unternehmen und Produkte schaffen. Dabei hat nicht nur die Message überzeugt, sondern die limitierten Sondertrikots sehen auch noch richtig gut aus. Wer noch keines hat, kann es weiterhin über unseren Fanshop erwerben. Die Einnahmen stellen wir für den guten Zweck: An das Demokratieprojekt der Stadt Hanau, an die Ferhat Unvar Stiftung – die antirassistische und antidiskriminierende Bildungsarbeit leistet – und an unsere Jugendarbeit, denn Sport ist ein ganz wichtiger Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens und hat die Kraft zu vereinen und Brücken zu schlagen. Vor diesem Hintergrund kann ich nur jeden dazu animieren, sich noch ein Sondertrikot zuzulegen. “

Natürlich sind auch der TV Gelnhausen und die HSG Rodgau Nieder-Roden in der Staffel Süd-West wieder mit dabei. Zudem kehrte der TV Kirchzell als Aufsteiger zurück. Können wir uns auch in diesem Jahr wieder auf spannende Derbys freuen?

Geist: „Auf jeden Fall! Das werden drei super Spiele. Alle an einem Freitagabend, zur absoluten Primetime um 20:15 Uhr. Das sind die Spiele auf die unsere Region hin fiebert, auf die sich unser Blauer Block bereits jetzt freut. Die Derbys haben aber auch ihre eigenen Gesetze. Sie sind geprägt von Kampf, Leidenschaft und Emotionen. In den 60 Minuten auf dem Feld wird sich entscheiden, wer am Ende der Partie das glücklichere Händchen hatte.“

Mit Beginn der neuen Spielzeit haben wir auch einen neuen Athletikcoach unter Vertrag genommen. Was erhoffst Du dir von der Zusammenarbeit mit Fabrice Iran Doosti?

Geist: „Unser früherer Coach Björn Pape hat in den letzten Jahren sehr gute Grundlagen geschaffen, gerade bei der Veränderung unseres Krafttrainings. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an ihn. Mit Fabrice haben wir jetzt einen jungen, dynamischen Athletiktrainer dazubekommen, der einen bisschen anderen Input mit in das Training hineinbringt. Er bringt viel Erfahrung aus dem American Football mit, der mit Blick auf Antritt und Körperkontakt viel Ähnlichkeit mit dem Handballsport hat. Wir haben bisher einen sehr guten Eindruck von seiner Zusammenarbeit mit den Jungs. Die 30 anstehenden Spieltage sind lang und da wollen wir natürlich topfit sein, um über 60 Minuten unseren Tempohandball aufziehen.“

Saisonbeginn ist übrigens der 31. August. Die HSG Hanau startet dann gegen den TV Korschenbroich in die neue Saison 2024/25. Was wünschst Du dir für den Auftakt?

Geist: „Ich wünsche mir, dass die Jungs bis dahin alle topfit sind und wir mit dem ersten Spiel eine super Leistung auf das Parkett bringen, um so gut in die Saison zu starten. Wir freuen uns sehr auf den Saisonauftakt, diesmal direkt mit einem Heimspiel vor unserem Publikum – das hatten wir in den letzten Jahren so nicht. Das trifft sich aber wirklich gut, denn eine Woche später steht in Hanau das Bürgerfest an, bei dem wir als HSG auch wieder ein Zelt bereitstellen werden und uns als Mannschaft auch dort präsentieren wollen.“

Danke für das Gespräch!

Artikel geschrieben von Lucas Mertsching am 02.08.2024
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