






















































































Verdienter Heimerfolg der HSG Hanau in einer Partie zweier Mannschaften auf absoluter Augenhöhe. 25:21 (11:8) lautete das Endergebnis in der 3. Liga Süd-West gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II am Freitagabend. Wider ihres Tabellenplatzes präsentierten sich die Mittelhessen als starker Gegner in der Main-Kinzig-Halle. Am Ende siegten aber die Grimmstädter, auch dank der größeren Nervenstärke und eines starken Can Adanir im Kasten. Während die Hanau-Sieben von Trainer Hannes Geist gerade in der ersten Halbzeit einige Möglichkeiten für eine deutlichere Führung liegen ließ, brachte sich die Erstliga-Reserve der HSG Wetzlar im zweiten Durchgang durch zwei Wechselfehler aus dem Tritt.
„Ich denke, handballerisch konnten wir heute wieder viele Fortschritte machen“, sagte Geist nach dem Abpfiff. „Aber gerade in der zweiten Halbzeit haben wir viele Chancen liegen lassen oder sind an Simon Böhne gescheitert. Die Jungs können sich jetzt einen Abend freuen, aber bereits nächste Woche erwartet uns die nächste schwere Auswärtsaufgabe.“
In der Main-Kinzig-Halle bekamen 470 Zuschauer ein
ausgeglichenes Spiel zu sehen, in dem vor allem die beiden Torhüter im Fokus
standen. Sowohl Hanaus Adanir als auch sein Gegenüber Simon Böhne, der erst vor
Kurzem nach einem Kopftreffer zurück auf die Platte gekehrt war, präsentierten
sich in Bestform. Böhne ließ in den ersten 10 Minuten gleich zwei Mal Max
Bergold von der Siebenmeterlinie scheitern. Zunächst war es so der Gast, der
beim 2:0 und 4:2 den Ton angab. Da aber auch Adanir einige Topchancen des Gegners
wegnahm, stand es bei Luca Brauns Ausgleichstreffer aus dem Rückraum in der 18.
Minute erst 5:5 in einer bis dahin torarmen Partie.
Zweikampfstarke Abwehrreihen auf beiden Seiten
Zwischen beiden Mannschaften entwickelte sich in der Folge
eine rassiger Schlagabtausch, in dem beide Abwehrreihen immer wieder auf sich
aufmerksam machen. Während bei der HSG Hanau im Innenblock Ahrensmeier und
Strohl den Laden gut zusammenhielten – Kreisläufer Dziguas Jusys war nach gut 17
Minuten verletzt vom Feld gehumpelt – stellte auf der Gegenseite die offensiv
gespielte 6:0-Deckung der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II die Ritter, Bergold
& Co. einige Male vor Probleme.
Es dauerte bis zur 25. Minute, ehe Hanau beim 8:5 von David
Rivic erstmals deutlicher in Führung ging. Dutenhofen II sorgte über den Rückraum
um Spielmacher Lukas Gümbel und den Shooter Erik Irle immer wieder für Gefahr,
doch Tore blieben zunächst Mangelware. Nachdem Adanir nach einer weiteren
Parade in der 29. Minute David Rivic per langem Pass auf die Reise schickte und
dieser das 11:7 erzielte, nahm Hanau eine 3-Tore-Führung mit in die Kabine. „Ich
kann meine Mannschaft loben“, so Geist später. „Sie haben nie ihre Köpfe hängen
lassen, weitergemacht und das Spiel bereits im ersten Durchgang beim 11:8 gedreht.“
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam Dutenhofen II mit Schwung
wieder auf die Platte und durch den Treffer von Fynn Steinmüller beim 10:11
(33.) in Schlagdistanz, während Hanau zunächst die letzte Konsequenz
vermissen ließ. Eine Zeitstrafe gegen Abwehrkante Maduwuike Okpara brachte die
Grün-Weißen dann aber doch aus dem Tritt und Dennis Gerst stellte mit dem 13:10
(38.) den alten Vorsprung wieder her. Der Rechtsaußen der HSG Hanau machte ein
gutes Spiel und setzte sich gerade im schnellen Konterspiel einige Male gekonnt
in Szene.
Zwei Wechselfehler lassen Hanau profitieren
In der Folge blieb Hanau die bessere Mannschaft, auch da
Dutenhofen II sich durch zwei Wechselfehler in der 43. und 45. Minute selbst
schwächte und so lange in Unterzahl dagegenhalten musste. In dieser Phase
sorgte der schön freigespielte Julian Fulda mit seinem Treffer von Rechtsaußen
für das 16:12, ehe Gerst den Abstand auf 17:12 (45.) veränderte.
Unterstützt von ihrem lautstarken Publikum blieben die
Grimmstädter nun souverän und meist einen Schritt schneller als ihre Gegner.
Bergold verwandelte einen Siebenmeter im Nachwurf zum 19:13. Als Gerst nach
einem weiteren schnellen Konter das 22:14 (51.) erzielte, nahm Dutenhofen-Coach
Axel Spandau seine letzte Auszeit. Die Ansprache schien dem Team noch einmal
neue Kräfte zu geben, denn kurz danach brachte Rechtsaußen Tim Rüdiger mit drei
Treffern in Serie die Mittelhessen noch einmal auf 20:24 (57.) heran. Aber:
Spätestens mit dem 25:20 von Nils Schröder, krönte sich die HSG Hanau endgültig
zum Sieger der spannenden Partie. Der eingewechselte Fabian Tomm parierte nach
Ablauf der Spielzeit noch einen Siebenmeter gegen den ansonsten treffsicheren
Leon Bremond.
Kommendes Wochenende muss die HSG Hanau in einem absoluten
Topspiel beim Spitzenreiter TuS Ferndorf antreten.
Aufstellung HSG Hanau: Adanir, Tomm; Fulda (2),
Schiefer (2), Ruppert, Bergold (6/4), Rivic (5), Marquardt, Schröder (1), Braun
(2), Ireland, Strohl, Ahrensmeier, Gerst (5), Jusys, Ritter.
Aufstellung HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II: Böhne,
Rinn; Müller, Okpara (2), Steinmüller (1), Rüdiger (5), Irle (2), Datz, Bremond
(6/6), Belter (1), Lindstruth (2), Boczkowski (1), Hoepfner, Gümbel (1).
Zeitstrafen: 8:10. – Siebenmeter: 7/4:7/6. – Zuschauer: 470. – Schiedsrichter: Peter Abel / Christian Herpolsheimer.
Stimmen
zum Spiel:
Jan-Eric Ritter: „Can Adanir hat uns heute hinten ein
bisschen gerettet, auch weil wir im Angriff nicht so konsequent waren, wie wir
uns das vielleicht vorgenommen hatten. Wir haben es in der ersten Halbzeit nie
geschafft uns wirklich abzusetzen. Erst in der zweiten Hälfte ist es uns dann
gelungen, als wir besser in der Abwehr standen und vorne endlich unsere Chancen
reingemacht haben.“
Max Bergold: „Dutenhofen hat top-ausgebildete Spieler in ihren Reihen und so das Spiel lange offen gestalten können. Mich persönlich überrascht es, dass sie so weit unten drinnen stehen. Ich habe gleich zu Beginn auch meine beiden Siebenmeter gegen Simon Böhne verworfen. Das gibt so einer Mannschaft natürlich Selbstvertrauen. Das war heute keinesfalls ein Klassenunterschied. Gerade die individuellen Fehler der HSG II haben es uns aber am Ende ermöglicht, uns weiter abzusetzen.“