8. Saisonsieg am 2. Adventswochenende in der 3. Liga Staffel Süd-West. Beim letzten Heimspiel in 2023 hat die HSG Hanau am Samstagabend eine überzeugende Vorstellung gegen die Bergischen Panther gezeigt. Beim 37:33 (14:14) vor eigener Kulisse beeindruckte die Mannschaft um Kreisläufer David Rivic und Linksaußen Julian Fulda mit großem Einsatz und Willensstärke. Dabei machten es die Gäste aus Nordrhein-Westfalen den Hausherren keinesfalls einfach. Viel Kampf, Leidenschaft und zwei rote Karte bekamen die Zuschauer in der 2. Halbzeit zu sehen.
Zwei Wochen vor Weihnachten hat die HSG Hanau nun 19:9 Punkte auf dem Konto. Damit halten die Grimmstädter den Anschluss an den zweiten Tabellenrang, da die HSG Krefeld-Niederrhein ihr Auswärtsspiel in Saarlouis verlor. Rund um das letzte Heimspiel hatten die Spielgemeinschaft aus Kesselstadt und Steinheim für einige Highlights gesorgt: Es wurde wieder Glühwein ausgeschenkt und in der Halbzeit performte der 1. Hanauer Roll- und Eissportclub auf der Platte der Main-Kinzig-Halle. Zudem wurde vor dem Anpfiff für die Ukraine-Hilfe gesammelt.
„In der Anfangsphase haben uns noch einige Prozent bei der Mentalität gefehlt“, bemerkte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Abpfiff im Interview. „Da sprang auch der Funken noch nicht auf das Publikum über, welches uns trotzdem immer gepusht hat. Am Ende haben wir es besser gemacht, waren stabiler in der Deckung und sind besser mit unseren Chancen umgegangen.“
Vor 419 Zuschauern am großen Heimspieltag, zuvor hatten auch das Oberligateam und die 3. Mannschaft ihre Heimspiele absolviert, zeigte Hanau gerade in der zweiten Halbzeit seinen gefährlichen Vollgas-Handball und stellte seinen Gegner mit offensivem Abwehrspiel vor Probleme.
Nach einer Viertelstunde drehte Hanau auf
Zunächst fanden die Südhessen gegen die Bergischen Panther aber nur schwer in die Partie. Die Gäste aus Burscheid hatten sich, trotz reduziertem Kader, viel für die Begegnung in der Grimmstadt vorgenommen und zeigten in der Anfangsphase einen hohen Offensivdrang. Max Bergold verwandelte in der 4. Minute einen Siebenmeter zum 1:1. In der Folge legten die Gäste weiter vor, aber Hanau blieb beim 4:4 von Jan-Eric Ritter, der per Stemmwurf über den Mitteblock erfolgreich war, weiter dran.
Als die Bergischen Panther beim 7:4 (14.) auf drei Tore weggezogen waren, ließ Hanau erstmals ein zweikampfstarkes Abwehrspiel aufblitzen. Cedric Schiefer und Jonas Ahrensmeier schlossen im Deckungszentrum die Reihen und beim 8:7 machte Linksaußen Julian Fulda einen Vier-Tore-Lauf der Hausherren perfekt. Bis zur Pause blieb die Partie ausgeglichen, folgerichtig ging es für beide Teams mit 14:14 in die Kabine.
Für 2. Halbzeit viel vorgenommen
Die Pause nutzte Geist um seine junge Mannschaft neu einzustellen: „Wir haben die Tür einfach immer wieder offen gelassen, uns nicht für den gezeigten Einsatz belohnt und uns haben diese fünf Prozent Körpersprache gefehlt. Die Bergischen Panther können Handball spielen, das haben sie heute bewiesen und mein Team vor große Aufgaben gestellt.“
Für den zweiten Durchgang hatte Hanau sich somit viel vorgenommen, doch es dauerte einen Moment, bis dieser Wille auch auf das Feld übertragen wurde. Erst nach dem 18:21-Rückstand (39.) wurde die HSG merklich besser und verwertete die eigenen Chancen konsequenter. Nach einem Ballgewinn in der Abwehr schickte Ahrensmeier seinen Kreisläufer David Rivic nach vorne, der zunächst den 21:22-Anschlusstreffer markierte, ehe Fulda von der Außenposition den 22:22-Ausgleich erzielte. Gerade Rivic war erneut Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft. Der Kreisläufer hatte bereits in den letzten Partien einen Lauf, steuerte auch am Samstagabend wieder 10 Treffer bei.
Die Bergischen Panther versuchten nun weiter mit dem taktischen Mittel des Sieben-gegen-sechs der Hanauer Defensive den Zahn zu ziehen, doch Schiefer, Adanir &. Co blieben hellwach und erarbeiteten sich Ballgewinn um Ballgewinn. Da beim Gegner jetzt auch die Kräfte nachzulassen schienen, landete das Spielgerät eins ums andere Mal im leeren Kasten – zusätzliche Motivation für die Grimmstädter. Als Fulda einen weiteren Konter zum 23:22 (42.) abgeschlossen hatte und die Bergischen Panther die Auszeit nahmen, schien die Partie endgültig zu kippen.
Hektische Schlussphase mit zwei roten Karten
Nur wenig später verwerte Paul Hüttmann einen Siebenmeter im Nachfassen – das 24:22 (44.). Die Führung hatte auch in der 50. Minute noch Bestand, als Can Adanir über das komplette Feld zum 29:26 erfolgreich war. Die Schlussphase wurde dann mit der glattroten Karte gegen Henning Padeken (51.) und der Hinausstellung von Fulda nach drei Zeitstrafen noch einmal hektisch, doch näher als drei Tore ließ Hanau den Gast nicht mehr herankommen. Der eingelaufene Hüttmann machte nach Anspiel von Philipp Busse beim 36:31 den Deckel drauf. In den Schlusssekunden kam Torwart-Neuzugang Benedikt Müller noch zu seinen ersten Einsatzsekunden für die Grimmstädter, wurde aber nicht mehr geprüft.
„Danke für die lautstarke Unterstützung, das hat meine Jungs heute wieder extrem gepusht, gerade nach einer anstrengenden Woche, in welcher wir das eine oder andere Wehwehchen hatten“, so Geist. „Alle haben sich heute in den Dienst der Mannschaft gestellt.“
Aufstellung HSG Hanau: Adanir (1), Müller; Ritter (5/3), Kreuzkam, Schierling (1), Gerst (1), Ahrensmeier, Braun, Schröder (1), Rivic (10), Bergold (1), Schiefer (5), Fulda (7), Hüttmann (5), Moock, Busse.
Aufstellung Bergische Panther: Eigenbrod, Ferne; Schütte, Reinarz (2), Wöstmann (4/3), Görgen (2), Jünger (2), Jan Blum (1), Timo Blum (3), Padeken (2), Bleckmann (5), Hinkelmann, Wolter (4), Kämper (8),
Zeitstrafen: 10:10 Min. – Rote Karten: Padeken (51.), Fulda (58./3x2 Min). – Siebenmeter: 4/7:3/5. – Zuschauer: 419. – Schiedsrichter: Felix Henker / Stefan Schirmacher.
Stimmen zum Spiel:
Marcel Mutz (Trainer Bergische Panther): „Leider sind meiner Mannschaft am Ende die Körner ausgegangen. Trotzdem hat das Team toll gekämpft und alles reingehauen.“
Paul Hüttmann (Spieler HSG Hanau): „Am Ende ein verdienter Sieg für uns. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Zur Halbzeit hatten wir uns vorgenommen, nochmal eine Schippe draufzulegen. Wir haben uns dann etwas schwer getan, aber schnell umgeschaltet. Gegen das Sieben-gegen-sechs der Bergischen Panther haben wir überragend verteidigt und uns durch Ballgewinne abgesetzt. Beim letzten Heimspiel vor Weihnachten war die Stimmung wieder super.“
Julian Fulda (Spieler HSG Hanau): „David Rivic war heute ein gutes Mittel im Angriff und
hat viele Buden machen können. Wir hatten uns vorgenommen, sehr offensiv zu
decken und wollten die Pässe des Gegners unter Druck setzen. Dafür haben wir
uns mit einfachen Toren belohnen können.“