Für die 1. Männermannschaft der HSG Hanau steht am Samstagabend (19:30 Uhr/Rudi-Lechleidner-Halle) das erste von zwei Auswärtsspielen in Serie an. Zu Gast sind die Grimmstädter beim TV Gelnhausen. Main-Kinzig-Derby in der 3. Liga Süd-West, Hanau als Tabellensechster gegen den 14. der Staffel. Zwei Mannschaften auf Augenhöhe, mit unterschiedlicher Spielanlage, die sich nichts schenken werden. Das Lokalderby elektrisiert bereits im Vorfeld die Fans auf beiden Seiten und wird live auf Sportdeutschland.tv übertragen.
„Wir sind gewillt unsere Entwicklung weiter fortzuführen“, so HSG-Cheftrainer Hannes Geist mit Blick auf das Wochenende. Zuletzt zeigte die Formkurve des jungen Hanauer Teams nach oben. Mit der Rückkehr von Cedric Schiefer und Jonas Ahrensmeier stehen auch im Rückraum wieder wurfstarke Alternativen zur Verfügung. Dem Unentschieden in Dutenhofen folgte ein verdienter Heimsieg gegen den TuS 1882 Opladen am letzten Samstag. „Wir müssen nun weiter an unseren Automatismen arbeiten und die Schritte in Richtung unseres Leistungsoptimums machen“, so Geist, der weiterhin auf Robin Marquardt und Dennis Gerst verzichten muss.
Ein besonderer Abend dürfte es auch für Paul Hüttmann werden. Der HSG-Rechtsaußen wechselte im Sommer von Gelnhausen in die Grimmstadt und erzielte in bislang drei Partien für die Spielgemeinschaft neun Treffer. „Wir wollen uns im Spiel keine Schwächephasen leisten, denn solche Phasen könnten uns in einem Derby mit vielen Emotionen das Momentum wegnehmen“, meinte Hüttmann unter der Woche im Interview mit OP-Online.de. Keine Frage, beide Fanlager werden mit Sicherheit die Rudi-Lechleidner-Halle erneut in einen Hexenkessel verwandeln.
Gelnhausen in neuer Saison noch sieglos
Im vergangenen Jahr war gerade das Hinspiel in Hanau eine knappe Angelegenheit. In buchstäblich letzter Sekunde verwandelte Jan-Eric Ritter noch zum 23:22-Endstand für die Hanauer. Auch das Rückspiel im Januar entschied Hanau vor großartiger Kulisse auswärts mit 36:31 für sich. „Es waren damals Kleinigkeiten, die diese Spiele entschieden haben“, resümiert Geist, der um die Bedeutung der Partie weiß. „Wir treffen auf einen Gegner, der sich den Start in die Runde sicher anders vorgestellt hat und unbedingt den ersten Saisonsieg einfahren will.“ Nur 1:7 Punkte holte der Vorjahresdritte TV Gelnhausen von Trainer Matthias Geiger aus den ersten vier Spielen, dementsprechend motiviert dürften die Hausherren vor eigenem Publikum auftreten.
„Wir sind auf dieses intensive Spiel gut vorbereitet“, mein Geist. „Ich erwarte einen Gegner, der bis auf das Letzte kämpfen und alles reinwerfen wird.“ Man sei es gewohnt, das Gelnhausen in der Abwehr körperlich robust auftrete und frühzeitig versuche, seinen Gegner den Schneid abzukaufen und so die Halle hinter sich zu bringen.
„Wir müssen uns nicht nur handballerisch, sondern auch mental auf dieses Spiel vorbereiten und brauchen vor allen Dingen die gewisse Coolness und einen klaren Kopf“, gibt der Hanauer Cheftrainer die Richtung vor. Die positive Energie, welche die HSG im letzten Heimspiel gegen Opladen ausgezeichnet hat, wollen Bergold, Ritter & Co. nun auch mit in die Rudi-Lechleidner-Halle tragen.
Zwei unterschiedliche Spielsysteme – maximaler Kampf
Die Partie dürfte aber auch das Duell zweier unterschiedlicher Spielsysteme werden. Während Hanau vor allem über das Kollektiv und schnelles Umschaltspiel zum Erfolg kommt, begegnet Gelnhausen seinen Gegner mit im Angriff mit vielen Eins-gegen-eins-Situationen, aber auch Gefahr aus dem Rückraum. Besonders sticht dabei Jonathan Malolepszy heraus, der mit bislang 29 Treffern als bester Werfer der Hausherren an Platz 5 der Torschützenliste in der Staffel Süd-West eingereiht ist. Aber auch Fynn Hilb und Silas Altwein sind dafür bekannt, unangenehme Zweikampfsituationen für ihre Gegenspieler zu generieren. „Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet“, gibt sich Geist kämpferisch, der von seiner Mannschaft wieder eine kompakte Abwehr mit viel Beinarbeit erwartet, um Durchbrüche des TVG früh zu stoppen.
„Ich erwarte, dass Gelnhausen früh versuchen wird unseren Spielrhythmus durch robuste Abwehrarbeit zu nehmen“, so Geist. „Wir müssen unsere Aktionen auf den Punkt spielen und den Ball schnell laufen lassen.“ Aus eigenen Ballgewinnen heraus will Hanau wie immer in sein gefährliches Umschaltspiel kommen und in der 6:0-Deckung überzeugen.
„Wir werden alles in die Waagschale werfen und freuen uns natürlich auf dieses Spiel“, so Geist, dessen Team bis in die Haarspitzen motiviert ist. „Wir hoffen auch auf viele Mitreisende des Blauen Blocks, die uns dann lautstark in der Halle unterstützen.“