






















































































Für die Handballer der HSG Hanau ist ein ungewohntes Szenario Realität geworden: Ihre A-Jugend hat am Wochenende auch die letzte Chance verpasst, sich für die kommende Bundesliga-Saison zu qualifizieren. Erstmals seit Gründung der höchsten deutschen Spielklasse werden die Hanauer also nicht Teil der A-Jugend-Bundesliga, deren Gründungsmitglied sie sind, sein - weil sie in den entscheidenden Momenten dem Druck nicht gewachsen waren.
Dass die HSG beim Kampf um die drei verbleibenden Tickets für die A-Jugend-Bundesliga leer ausgehen könnte, hatte sich schon früh bei der bundesweiten Endrunde in Rimpar angedeutet, denn ihr erstes Spiel verloren die Grimmstädter gegen den VfL Eintracht Hagen deutlich mit 15:23 (10:10). Dabei war das Team von Björn Friedrich gut in die Partie gekommen und hatte zwischenzeitlich mit 8:5 geführt. Nach einer Auszeit des VfL lief bei Hanau aber kaum noch etwas zusammen.
„Bis zur Pause war ich noch ganz zufrieden“, so Friedrich, der gelegentliche technische Fehler seiner Schützlinge noch verschmerzen konnte. Im zweiten Durchgang - die Spielzeit betrug je zweimal 20 Minuten - „hat bei uns aber nichts mehr funktioniert. Wir haben es von jetzt auf gleich nicht mehr hinbekommen“, ärgerte sich der HSG-Coach. Seine Mannschaft, die ohne den für die U17-Nationalmannschaft spielenden Anel Durmic auskommen musste (nebenstehender Bericht), geriet schon kurz nach Wiederanpfiff deutlich ins Hintertreffen. In der Folge zeigten die Hanauer zwar Kampfgeist, konnten die Partie aber nicht mehr drehen.
Ähnlich, wenn auch insgesamt etwas knapper, verlief das zweite Spiel der Grimmstädter, Gegner war diesmal die SG JHA Baden. Auch hier erarbeitete Hanau sich im ersten Durchgang zwischenzeitlich einen Vorsprung, auch hier gab die Führung der HSG aber nicht die nötige Sicherheit. Mit der 3:2:1-Abwehr des Gegners hatte Friedrichs Team trotz unterschiedlicher Lösungsansätze immer wieder Probleme, die Möglichkeiten, um die Führung zu behaupten, waren aber dennoch da. „Wir hatten super Chancen, über Tempo-Gegenstöße, vom Kreis oder über Außen“, so Friedrich - doch seine Mannschaft konnte die Einschussmöglichkeiten zu selten nutzen. Zwar lag die HSG noch bis in die Schlussphase in Schlagdistanz, verlor aber auch das zweite Spiel. 16:21 (8:8) stand es am Ende aus Sicht der Hanauer, was den Traum von einer weiteren Saison in der A-Jugend-Bundesliga endgültig beendete.
„Dass wir uns nicht qualifiziert haben, ist natürlich ärgerlich“, fand Friedrich klare Worte, aber das sei keine Entwicklung der vergangenen Wochen gewesen, sondern der vergangenen Jahre - und sieht hier klar einen negativen Einfluss der Begleitumstände der Corona-Pandemie, der sich in den aktuellen Jahrgängen bemerkbar mache. Dass die HSG nun erstmals seit deren Gründung nicht in der Bundesliga, sondern in der Oberliga spielen wird, sei für den derart auf die eigene Jugendarbeit fokussierten Verein aber dennoch „kein Beinbruch. Die Jungs haben hier eine Perspektive und ein Jahr Zeit, um sich zu entwickeln.“
Diese Entwicklungszeit würde den Spielern helfen, denn viele Leistungsträger stammen aus dem jüngeren Jahrgang. „Das ist ein starker Jahrgang, aber erfahrungsmäßig hat es noch nicht für die Bundesliga gereicht“, so Friedrich, der als großes Manko des Teams ausgemacht hat, „dass es unter Druck nicht die nötige Leistung gebracht hat, da hat uns gegenüber den anderen Mannschaften ein Quäntchen gefehlt.“ Im kommenden Jahr wollen die Grimmstädter, die künftig auf Anel Durmic und Akos Csaba verzichten müssen - beide wechseln nach Gummersbach - einen neuen Anlauf auf die Bundesliga nehmen. ?rob
HSG Hanau - VfL Eint. Hagen 15:23
HSG Hanau: Eimuth, Krauthan; Csaba (3), Hein (1), Jander (1), Koppenhöfer (1), Kraft (1), Mesika (1/1), Neukamp (1), Stojanovic, Thanscheidt (4), Trinczek (2), Warm, Wittmer - Siebenmeter: HSG 1/1, VfL 1/1 - Zeitstrafen: HSG 2, VfL 1
HSG Hanau - SG JHA Baden 16:21
HSG Hanau: Eimuth, Krauthan; Csaba (4), Hein (3), Jander (1), Koppenhöfer (2), Kraft (2), Mesika, Neukamp, Stojanovic, Thanscheidt (2), Trinczek (1), Warm (1), Wittmer - Schiedsrichter: Bauer / Wörner - Siebenmeter: HSG 0/0, SG 1/1 - Zeitstrafen: HSG 3, SG 0