Klare Angelegenheit zum Abschluss der Hinrunde 2022/23 in der 3. Liga: Die HSG Hanau hat am Samstagabend zwei weitere Punkte beim 30:22 (14:10)-Heimerfolg gegen das HLZ Friesenheim-Hochdorf eingefahren. In einer einseitigen Partie feierte das junge Team von Trainer Hannes Geist am Ende einen Start-Ziel-Sieg, hätte zwischenzeitlich aber noch höher führen können. Vor schwierigen Wochen mit Spielen gegen Gummersbach und Dansenberg fehlte am Samstag einige Male die letzte Konsequenz in Angriff und Abwehr. Nichtsdestotrotz können sich die Grimmstädter nach 13 absolvierten Spieltagen über einen respektablen zweiten Tabellenrang in der Staffel Süd-West freuen.
„Friesenheim hat das heute gegen uns recht gut gemacht, gerade in den zweiten 30 Minuten. In der zweiten Halbzeit war es für uns kaum möglich, dass wir uns weiter absetzen“, so Geist nach dem Spiel. „Obwohl ich nicht wirklich zufrieden mit dem Gezeigten bin, freue ich mich natürlich, dass wir gewonnen und die Hinrunde mit 21:5 Punkten abgeschlossen haben. Das haben die Jungs geil gemacht.“
Vor 380 Zuschauern in der Main-Kinzig-Halle, erstmals zu sonst ungewohnter Anwurfzeit um 18:00 Uhr, hatte Hanau gleich zu Beginn sein zweikampfstarkes Defensivspiel aufziehen können, welches das Team um Max Bergold und Jan-Eric Ritter in dieser Saison so gefährlich macht. Obwohl im Angriff die eine oder andere Möglichkeit liegen gelassen wurde, führte die Geist-Sieben schnell mit 1:0 durch Marc Strohl und blieb auch beim 4:2 (11. Minute), nach einem verwandelten Siebenmeter von Bergold gegen HLZ-Keeper Roko Peribonio, weiter vorne.
Druckvolle Anfangsphase bringt 9:2-Führung für Hanau
Das HLZ Friesenheim-Hochdorf, mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen nach Hanau gereist, fand gegen die resolute Deckung der Hausherren zunächst kaum ein Durchkommen. Stattdessen zog Hanau jetzt sein druckvolles Angriffsspiel auf: Jannik Ruppert bediente nach einer schönen Ballstafette in Unterzahl seinen Rechtshalben Strohl, der durch die Abwehr brach und das 6:2 markierte (14.). Nur wenig später warf Cedric Schiefer sogar zum 9:2 (21). für die HSG ein.
Es dauerte eine Weile, bis die Zweitliga-Reserve der Eulen Ludwigshafen in das Spiel fand, doch dann waren es Luis Maier und Patrick Friedmann, die den Gast beim 7:12 (25.) wieder etwas heranbrachten. Hannes Geist hatte zunächst genug gesehen und legte die Grüne Karte auf den Tisch. „Wir sind eigentlich gut gestartet und haben bis zum 9:2 das Spiel bestimmt“, so der HSG-Cheftrainer. „In der Auszeit habe ich den Jungs mit auf den Weg gegeben, dass wir auf dem Gastpedal bleiben wollen, das hat aber nicht so ganz geklappt.“
Stattdessen waren es jetzt die Gäste, die mutig nach vorne spielten und von einigen technischen Fehlern der Grimmstädter profitieren. Noch vor dem Pausenpfiff verkürzte Simon Schwarz für das HLZ auf 10:14. „Wir wussten selber nicht so ganz, woran das lag“, resümierte Geist später. „Wir haben vorne ein bis zwei Bälle zu früh weggeben und waren hinten nicht mehr konsequent genug. Eigentlich hätten wir zu diesem Zeitpunkt bereits höher führen müssen.“
Aufbäumen des Gastes in 2. Halbzeit bleibt aus
Dass die HSG Hanau aber gerade in den zweiten 30 Minuten Courage zeigen kann, dass bewiesen Adanir, Strohl & Co. bereits in der vergangenen Woche beim Erfolg in Pohlheim nach deutlichem Pausenrückstand. Auch diesmal blieb das Team abgeklärt. Zu Beginn des zweiten Durchgangs behaupteten die Hausherren ihre Vier-Tore-Führung, ehe diesmal Strohl seinen Kapitän Ruppert mit einem schönen Pass aufs Tor zuschickte und dieser das 18:13 für die HSG herauswarf.
Aus einem starken Kollektiv am Samstagabend stach aber auch der treffsichere Luca Braun (5 Tore) heraus. Der Linkshänder ging in der 48. Minute aus einem Zweikampf mit gleich zwei Gegenspielern als Sieger hervor und jagte das Spielgerät – unhaltbar für HLZ-Schlussmann Mika Schwenken – oben rechts zum 25:19 in die Maschen. Da der Rückraumspieler dabei auch gleichzeitig eine Zeitstrafe gegen Luis Maier zog, blieb es in der Folge beim hohen Vorsprung der Grimmstädter.
Hannes Geist fand so wieder die Gelegenheit, jedem Akteur seine Spielanteile zu geben und merklich durchzuwechseln. Wie schon in einigen Partien zuvor dankten es ihm ganze elf unterschiedliche Torschützen. Nach einem Doppelpack von Ritter zum 29:22 (60.), setzte Luka Ireland den Schlusspunkt beim 30:22.
„Großen Dank auch nochmal an jeden, der heute in der Halle war und die Mannschaft nach vorne gepeitscht hat“, sagte Geist nach dem Abpfiff der Partie am Mikrofon. „Die Jungs haben es sich einfach verdient, dass hier in der Main-Kinzig-Halle einiges los ist. Sie arbeiten jede Woche hart im Training für diese lautstarke und emotionsgeladene Kulisse.“
Bereits am kommenden Samstagabend beginnt in Hanau die Rückrunde der 3. Liga Staffel Süd-West zu Gast ist dann die Bundesliga-Reserve des VfL Gummersbach.
Aufstellung HSG Hanau: Adanir, Tomm; Fulda, Schiefer (4), Ruppert (2), Bergold (4/3), Rivic, Marquardt, Schröder, Braun (5), Ireland (1), Strohl (4), Ahrensmeier (2), Gerst (2), Jusys (2), Ritter (2).
Aufstellung HLZ Friesenheim-Hochdorf: Peribonio, Schwenken; Schwarz (3), Bohn, Muth (2), Böckly, Friedmann (6/2), Haas, Dorra (1), Maier (4), Ilic (1), Wnkler (3), Kruse (2).
Zeitstrafen: 2:8 Min. – Siebenmeter: 3/3:3/2. – Zuschauer: 380. – Schiedsrichter: Matthias Mischinger / Thomas Näther.