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Als 2011/2012 die Handball-A-Jugend-Bundesliga als Nachfolger der einzelnen Regionalverbände eingeführt wurde, mischte die HSG Hanau kräftig mit: Gespielt wurde seinerzeit in vier Staffeln, die Grimmstädter trafen in der West-Gruppe unter anderem auf den Nachwuchs des TV Großwallstadt, VfL Gummersbach oder Bayer Dormagen. Am Ende stand ein siebter Platz unter zwölf Mannschaften.
Zweimal knapp am Viertelfinale vorbei
2014 und 2019 scheiterten die Hanauer als Drittplatzierter der Ost- beziehungsweise Mitte-Staffel nur denkbar knapp am Einzug in das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft. Besonders bitter war Platz drei in 2019, nur zwei Punkte hinter dem Tabellenzweiten Melsungen/Körle/Guxhagen. 2020 und 2021 bewahrte Corona die HSG vor einem möglichen Abstieg, der dann schließlich 2023 erfolgte. Mit nur 2:16 Punkten verpasste Hanau als Tabellenletzter der Mitte-Staffel die Meisterrunde und die damit vorzeitige Qualifikation für ein weiteres Jahr Bundesliga. In der Qualifikation zur 2. Liga scheiterte Hanau knapp, am Ende blieb nur die Oberliga, in der die Grimmstädter schließlich im Halbfinale um die Meisterschaft an der JSG Dreiburgenstadt Felsberg scheiterten. 2025 folgte in der in Regionalliga umbenannten Spielklasse der Durchmarsch, vor wenigen Wochen qualifizierten sich die Hanauer für die Zweitliga-Saison 2025/2026.
Oliver Lücke, zuletzt nicht nur Co-Trainer der ersten Herren, sondern auch der A-Jugend, erinnert sich: „Wir hatten in der Jugendbundesliga eine sehr gute Zeit, aber auch Durchhänger mit nur einem Saisonsieg. Vor sechs Jahren haben wir knapp das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft verpasst. Danach war zu sehen, dass wir in den verschiedenen Jugenden qualitative Lücken hatten.“ Zwar stachen auch in den vergangenen Jahren Spieler hervor wie Yannik Kraft, Sebastian Hein, Ben Scharriär, Paul Weide oder Jost Warm, „doch in der Breite hat es einfach gefehlt“, sagt Lücke, der die Jugendarbeit auch zukünftig weiter unterstützt.
„2024 sind wir knapp gescheitert, Felsberg ist anschließend mühelos in die 2. Liga aufgestiegen. Natürlich wollen wir Hessenmeister werden, haben aber vor allem Wert auf die Entwicklung der Jungs gelegt.“ Aus der Not machten die Hanauer eine Tugend, die A-Jugendlichen trainierten in der vergangenen Saison nur einmal pro Woche miteinander und waren ansonsten bei den Senioren mit dabei. Vor allem die zweite Mannschaft profitierte von dieser Maßnahme. Das einheitliche Training, die einheitliche Philosophie ist einer der Grundpfeiler für die Erfolge der Hanauer. „Die Jungs sind austauschbar. Wir haben in der vergangenen Saison in der 3. Liga mehr als 30 Spieler eingesetzt. Das könnte ansonsten nur noch Nieder-Roden“, meint Lücke. Natürlich machen 17-Jährige Fehler, die in der 3. Liga schnell Punkte kosten. „Aber die Jungs haben vor allem eine Megaentwicklung hingelegt. Die Regionalliga haben sie so im Vorbeigehen mitgenommen“, schwärmt Oliver Lücke.
Erfahrung in Crunchtime fehlt
Lediglich fünf Spieler wechseln nun aus der Jugend in den Seniorenbereich, der Großteil des A-Jugendkaders bleibt auch in der 2. Bundesliga zusammen. Hanau, allen voran der neue Trainer Marco Bürmann, wird versuchen, die Spieler, die nun in die A-Jugend nachrücken, auf ein ähnliches Niveau zu bekommen. Die 2. Liga ist für den Nachwuchs nicht einmal das Wichtigste. „Sie haben Vertrauen in den Verein, weil sie wissen, dass sie sich hier weiterentwickeln“, sagt Lücke. Natürlich ist die 2. Liga dennoch wichtig: In der Crunchtime, also der entscheidenden Phase eines Spiels in den letzten 15 Minuten, mussten die jungen Spieler im Seniorenbereich den erfahrenen weichen. In der 2. Liga müssen sie sich nun auch in dieser Phase behaupten – und machen so wichtige, neue Erfahrungen. Inwieweit die A-Jugendlichen angesichts der weiten Auswärtsfahrten in der neuen Saison auch bei den Senioren zum Einsatz kommen, muss sich allerdings noch zeigen.