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Interessant, unvorhersehbar, spannend und überraschend – so bezeichnet Trainer Ibo Ücel seine erste Saison als Cheftrainer von Handball-Oberligist HSG Hanau II. In der Gesamtheit als Fazit heißt das: Aus zwei Mannschaften (Aktive/Jugend) habe sich eine funktionierende Einheit gebildet, die sich gegen viele Kontrahenten mit gestandenen Spielern durchsetzen und überaus deutlich den Vizetitel in der Staffel Süd holen konnte.
„Hätte mir vor dieser Saison jemand gesagt, dass wir dieses Ergebnis erreichen, hätte ich mit Pauken und Trompeten unterschrieben“, gibt Ibo Ücel zu. Denn im Vorfeld war nicht klar, ob und wie das Zusammenspiel zwischen den erfahrenen Kräften und jungen Nachwuchstalenten funktionieren würde – schließlich standen aufgrund des Ausfalls einiger fester Größen wie Henrik Graichen, Markus Kirchherr und Nico Scholz (langzeitverletzt) oder auch von Robin Marquardt letztlich weniger über, statt unter 18-Jährige über die Saison 2024/25 gesehen zur Verfügung.
Doch die Jugendlichen haben gelernt, Verantwortung auf dem Feld zu übernehmen und damit in ihrer individuellen Entwicklung einen großen Schritt nach vorne gemacht. „Spieler wie Til Bachmann sind regelrecht explodiert“, sagt ein sichtlich stolzer Coach Ücel, dessen ganz persönliches Highlight diese Saison die Entwicklung des Nachwuchses, aber auch der gesamten Mannschaft war. Auch das sei als ein großer Erfolg zu werten, nicht nur ein Gewinn von Meisterschaft und Aufstieg – den hatte sich der erfahrene Kader der HSG Groß-Umstadt gesichert. Im Rückspiel sei aber deutlich geworden, sagt Ibo Ücel, dass Vergangenheit auf Zukunft getroffen sei. Mit ein wenig mehr Erfahrung hätte für die Drittliga-Reserve der Hanauer ein Sieg in Umstadt herausspringen können, statt mit drei Toren zu verlieren (29:32). Im Vergleich mit dem Meister stellten die Grimmstädter aber den weitaus besseren Angriff (860 gegenüber 800 Toren), warfen im Schnitt 33 Tore.
Für Wiederaufstieg fehlt es an Konstanz
Auf die Frage, welches der 26 Spiele ihm besonders im Gedächtnis geblieben ist, muss Ibo Ücel nicht lange überlegen: „In Bachgau haben wir mit 3:7 Toren zurückgelegen und das Spiel vor einer komplett vollen Halle gedreht, um einen 29:26-Sieg zu landen“, erinnert sich Ibo Ücel. Doch gab es auch Partien, in denen seine Mannschaft hinter ihren Möglichkeiten geblieben sei, beispielsweise bei der als Absteiger feststehenden HSG Haibach/Glattbach, der man sich knapp geschlagen geben musste.
„Uns fehlte es an Konstanz. Wir haben in bestimmten Situationen die falschen Entscheidungen getroffen und viel verworfen“, stellt der Hanauer Trainer fest. Neben allgemeiner Spielintelligenz und Disziplin gelte es, sich in der Abwehr weiter zu stabilisieren. Denn auch wenn in einigen Spielen Beton angerührt worden sei, waren es nicht selten die Torhüter Max Gronostay oder auch Mika Krauthan, die die Kohlen aus dem Feuer geholt haben. „Aber das ist Jammern auf hohem Niveau“, bleibt Ibo Ücel gelassen. Er weiß, dass es ein Reifeprozess ist und seine Jungs mit der Zeit erfahrener werden.
Das Gute ist, dass die Mannschaft gemeinsam ihren Weg fortsetzen kann. Einzig hinter dem jungen Vater Robin Marquardt stünde, sagt Ücel, ein Fragezeichen. Neben den Rückkehrern aus Verletzungen und den A-Jugendlichen wie Jost Warm und Yannik Kraft, die nun komplett in den Herrenkader wechseln, stoßen aus der dritten Mannschaft Jonas Pillmann und Björn Christoffel dazu. Einziger externer Zugang ist Erik Pogadl aus Niederrodenbach. Björn Christoffel, bisheriger Team-Manager der 1. Herren, wird eine weitere Rolle übernehmen und die Funktion des Co-Trainers ausfüllen. Auch Oliver Lücke, der bislang gemeinsam mit Hannes Geist für die 1. Herren verantwortlich zeichnete, wird unterstützen.
„Unser Kader wird in der nächsten Saison breiter aufgestellt sein“, freut sich Ibo Ücel, dass der eingeschlagene Weg fortgesetzt werden kann. Die Qualifikation der A-Jugend für die 2. Bundesliga sorgt für zusätzlichen Planungsbedarf.
So setzen sich alle Verantwortlichen der HSG Hanau nach Abschluss der Qualifikation zeitnah zusammen, um anhand des Ist-Zustands die Saison zu planen. Mitte Juni startet die Vorbereitung mit Testspielen gegen Oberligisten aus den Staffeln Nord und Mitte, um sich für die neue Spielzeit zu rüsten – immer mit dem Blick auf Entwicklung.
Natürlich wolle man, sagt Ücel,
immer alle Spiele gewinnen, aber ein Aufstieg sei in seinen Augen eher
kontraproduktiv. „Vielleicht in zwei oder drei Jahren.“ Das Wichtigste sei,
dass die Jungs den Spaß behalten. Und den haben sie. Denn trotz einiger Angebote
aus anderen Vereinen sind die Talente bei der HSG Hanau geblieben. Ücel zeigt
sich zufrieden: „Wir bieten das Umfeld – mit Leistung, Training und
Motivation.“
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