Halbzeit in der Handball-Oberliga Süd. Nach einer kurzen Pause befinden sich die Mannschaften in der Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison 2024/25, in der Spannung pur garantiert ist: Jeweils vier Teams werden vermutlich den Aufstieg (darunter die HSG Hanau II) und den Klassenerhalt (so auch die TGS Niederrodenbach) unter sich ausmachen.
Die Spitzenteams
Angeführt wird die Oberliga Süd vom TV Groß-Umstadt, der einen Zähler mehr auf dem Konto hat als die HSG Hanau II, die hingegen nicht nur über die beste Tordifferenz der Staffel verfügt (plus 100 Tore), sondern auch den besten Angriff stellt (als einziges Team mit über 400 erzielten Toren). Die beste Abwehr hat der Tabellenvierte HSG Kahl/Kleinostheim (304 Gegentore). Und auch der Tabellendritte aus dem Führungsquartett kann Spitzenwerte vorweisen: Die HSG Bachgau verfügt mit mehr als 1800 Fans der insgesamt 6100 Fans, die in der Hinrunde in die Hallen gepilgert sind, über die höchste Zuschauerbilanz. Die gigantische Stimmung in der Welzbach-Halle Großostheim dürfte mit ein Garant dafür gewesen sein, dass Bachgau das heimstärkste Team der Staffel ist (sechs Heimsiege). Auswärts fuhr Hanau II das halbe Dutzend an Siegen ein.
Die Hanauer als derzeitiger Tabellenzweiter wollen von einem möglichen Wiederaufstieg (noch) nicht sprechen, sondern schauen in erster Linie auf die Weiterentwicklung ihrer jungen Mannschaft. In der Rückrunde soll die eigene Chancenverwertung verbessert werden - obwohl in der Hinrunde gleich vier Kantersiege jenseits der 40-Tore-Marke erzielt wurden. Insgesamt zeigte sich HSG-Trainer Ibo Ücel äußerst zufrieden mit dem bisherigen Auftritt seiner Jungs, die ihm „viel Spaß machen“, warnt aber: „In dieser Liga ist nichts selbstverständlich.“
Die Kellerkinder
Ganz andere Sorgen haben die Niederrodenbacher, die unbedingt fünf Punkte aufholen wollen, um wieder im Geschäft zu sein und den Anschluss an das breite Mittelfeld herzustellen. Dazu arbeitet Trainer Pedro Valina nun alleine mit den TGS-Männern. Christian Sommer hat kurzfristig die Drittliga-Mannschaft in seiner Heimat HSG Rodgau Nieder-Roden übernommen (wir berichteten). „Wir wünschen Christian viel Erfolg. Bei uns hat er das, was er sich vorgenommen hatte, leider nicht umsetzen können“, so der Sportliche Leiter der Rodenbacher, Sebastian Dietz. Im neuen Jahr wolle man definitiv die Punkte holen, die man in der Hinrunde hat liegen lassen. Im Kampf um den Klassenerhalt müssen sich die Niederrodenbacher mit der HSG Haibach/Glattbach (12.) und dem TV Gelnhausen II (14.) gegen zwei Aufsteiger beweisen, die noch nicht wirklich in der Liga angekommen sind. Ebenso wie Gelnhausen holte auch der Tabellenvorletzte TV Büttelborn erst einen einzigen Sieg.
Die Auffälligkeiten
Überraschend liegt Vizemeister TuSpo Obernburg II in dieser Saison bislang nur auf Rang zehn. Einen tollen Lauf legte die SG Egelsbach hin, die nach dem Trainerwechsel (Alexander Berz für Lars Jung) fünf Siege in sechs Spielen holte und sich auf Rang fünf vorkämpfte. Von den Aufsteigern hält sich der TV Groß-Rohrheim auf Rang sieben am besten, war unter anderem Spitzenreiter TV Groß-Umstadt nur mit zwei Toren unterlegen.
Die spektakulärsten Spiele
Zu den spektakulärsten Spielen gehörten das 76-Tore-Duell zwischen SG Egelsbach und TuS Griesheim (40:36) oder der relativ klare Pfungstadt-Sieg über HSG Hanau II (32:27). Im Durchschnitt wurden 57 Tore in den Oberliga-Spielen dieser Staffel erzielt. Top-Torjäger ist Torben Scholl (HSG Hanau II) mit 81 Toren in zwölf Spielen. Sein Teamkollege Falk Steiner liegt auf Rang sechs (73 Tore), Florian Baatz ist bester Schütze der TGS Niederrodenbach mit 58 Toren (Rang 14). In der Siebenmeter-Statistik liegt Niklas Jäger (HSG Haibach/Glattbach) mit 30 Toren vorn. Falk Steiner (20) ist bester Hanauer, Florian Henrich (14) bester Rodenbacher. Mit 80 Prozent ist die HSG Aschafftal von der Siebenmeterlinie bislang am effektivsten gewesen.
Die Perspektive
Mit sieben Roten Karten wurden
die Spieler der TGS Niederrodenbach am häufigsten des Feldes verwiesen – auch
ein Zeichen der bisher schwachen Spielzeit. Ab dem 18./19. Januar 2025 – dem
letzten Spieltag der Hinrunde – müssen vor allem Punkte gesammelt werden. Um
dann in den verbleibenden 13 Rückrunden-Spielen schnellstens die weitere
Oberliga-Zugehörigkeit zu sichern. Gespannt sein darf man auf die HSG Hanau II,
die drauf und dran ist, den Abstiegsschock am letzten Spieltag der vergangenen
Saison wiedergutzumachen.
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