Seit Sommer 2024 steht Saad Khan beim Handball-Drittligisten HSG Hanau zwischen den Pfosten. Am Samstagabend trifft er mit dem Team im Topspiel (18:30 Uhr) auf den Longericher SC Köln. Vor dem wichtigen Heimspiel haben wir uns mit Saad nach einer Trainingseinheit verabredet und mit ihm über sein Ankommen in Hanau, den Saisonstart und seine Leidenschaft für das Wandern gesprochen.
Hallo Saad, vielen Dank, dass du dir heute Zeit für dieses Interview nimmst. Wie geht es dir?
Saad Khan: „Mir geht es super. Vielen Dank für deine Zeit und für das Interview.“
Im Sommer bist du von der MSG Umstadt/Habitzheim zur HSG Hanau gewechselt. Wie hast du dich inzwischen in der Grimmstadt einleben können?
Saad Khan: „Ich fühle mich sehr wohl hier. Leider hatte ich bis jetzt nicht die Gelegenheit gehabt mehr von der Stadt zu sehen. Die ersten Eindrücke konnte ich durch die Teamevents schon sammeln. Ich denke, dass es bestimmt noch mehr zu sehen gibt, was mir gefallen würde.“
Der Sprung von der MSG, mit der du letzte Saison Oberliga (damals noch Landesliga genannt) gespielt hast, zur HSG Hanau in die 3. Liga war ein relativer großer. Du hast aber bereits vorher Drittligaerfahrung bei den Falken Groß-Bieberau/Modau gesammelt. Muss man da nicht lange nachdenken, wenn ein Drittligist anklopft?
Saad Khan: „Der Sprung war definitiv groß, aber wie du schon sagst, war meine Bedenkzeit sehr gering. In den letzten Jahren ist Hanau für jeden Handballer hier in der Umgebung ein großer Begriff. Diese Gelegenheit hat man nicht immer wieder, daher wollte ich diesen Schritt auch bewusst gehen und bin auch bis jetzt sehr glücklich über meine Entscheidung.“
Man bescheinigt dir ja, dass du durchaus gute Laune mit in das Team gebracht hast. Woran liegt das und hat es dir beim Ankommen in Hanau geholfen?
Saad Khan: Erstmal ist das schön zu hören, dass man mir so etwas zuspricht. Ich denke, dass es einfach meine Art bzw. meinem Charakter entspricht. Man versucht einfach eine positive Einstellung zu haben und diese möchte ich ebenfalls auch gerne im Team weitergeben.
Es kann durchaus sein, dass diese Art mir das Ankommen im Team vereinfacht hat. Um ehrlich zu sein weiß ich das gar nicht, da ich von Anfang an super von der Mannschaft aufgenommen wurde. Vielleicht hat es dazu beigetragen, aber die Jungs haben es mir auch leicht gemacht. Ich komme eigentlich mit jeden aus der Mannschaft super zurecht. Ich kannte ein paar Spieler schon aus der Zeit in Bieberau. Mit denen hat man einfach einen anderen Draht, da man sich jetzt schon mehr als acht Jahre kennt.“
Mit Benedikt Müller teilst du dir momentan die Torwartposition im Drittligateam. An der Seitenlinie sieht man euch während des Spiels oft im regen Austausch. Macht ihr euch gegenseitig besser? Wie harmoniert ihr als Gespann?
Saad Khan: „Dieser Austausch ist immer wichtig für uns beide. Wir wollen uns gegenseitig unterstützen und weiterbringen. Ich denke, dass ich von Benedikt jetzt schon einiges lernen konnte, da er eine enorme Erfahrung und eine gewisse Ruhe ausstrahlt im Tor. Während dem Spiel tauschen wir uns einfach über gewisse Situationen oder Wurfbilder aus, um vielleicht bei der nächsten Aktion besser agieren zu können. Aber manchmal braucht man auch nur ein Schluck Wasser oder ein Handtuch um sich den Schweiß abzuwischen.
Sowohl die Harmonie zwischen uns beiden als auch als Gespann ist überragend. Wir ergänzen uns da sehr gut. Wir haben immer gewisse Absprachen untereinander und kommunizieren ständig über bestimmte Dinge im Tor. Ich glaube was dazu beiträgt, dass unsere Harmonie so gut funktioniert, ist der Humor, den wir beide an den Tag legen.“
Du studierst momentan Lehramt für das Gymnasium und absolvierst gerade das erste Staatsexamen. Wie verbindest du momentan deine handballerischen Tätigkeit mit deinem Beruf?
Saad Khan: „Selbstverständlich ist das anstrengend, aber machbar. Für so eine Aufwand braucht man einfach ein gutes Zeitmanagement. Ich bin vormittags immer in der Schule und habe nur einen Tag, wo ich nachmittags Unterricht habe. Daher passt das mit den Zeiten recht gut. Bis jetzt funktioniert es noch ganz gut.“
Wie sieht deine Freizeit abseits vom Handball aus? Wie entspannst du am liebsten?
Saad Khan: „Neben dem Handball gehe ich tatsächlich gerne Wandern. Vielleicht sieht man es mir nicht direkt an, aber ich gehe immer wieder mal, wenn es die Zeit zulässt, mit ein paar Freunden lange Wandern. Wir haben da verschiedene Routen ausprobiert. Unser nächstes Ziel ist es, im Schwarzwald zu wandern. Mal schauen, ob ich dazukommen kann.“
14:8 Punkte habt ihr als Mannschaft in den ersten 11 Partien der Spielzeit sammeln können. Wie fällt dein Fazit für das erste Saisondrittel aus?
Saad Khan: „Meiner Meinung nach können wir da durchaus zufrieden sein. Selbstverständlich hätte man vielleicht das eine oder andere Spiel positiver gestalten können, dennoch denke ich, dass wir als Mannschaft Woche für Woche immer mehr zusammen finden und das auch unter Beweis stellen. Wir hatten auch ein gewisses Verletzungspech gehabt und haben es immer wieder geschafft, die Spieler zu kompensieren die gefehlt haben. Ebenfalls muss man erwähnen, dass wir einige neue Spieler in die Mannschaft integrieren mussten und dafür braucht man Zeit. Im Großen und Ganzen kann man zufrieden sein.“
Was waren für dich bis jetzt die Highlight der Hinrunde?
Saad Khan: „Ich glaube wir hatten schon einige Highlights: Der Auswärtssieg in Saarlouis mit einer super Rückfahrt im Bus oder alleine die zwei Derbys gegen Kirchzell und Nieder Roden vor einer tollen Kulisse. Es ist auch immer wieder bemerkenswert und beeindruckend, wie der Blaue Block in jedem Heimspiel hinter der Mannschaft steht. Ich kannte diese Atmosphäre immer nur als Gegenspieler in Hanau. Jetzt dazu zu gehören und ein Teil davon zu sein, ist einfach überragend.“
Am Samstagabend (21. November / 19:30 Uhr) ist der Longericher SC Köln in der Main-Kinzig-Halle zu Gast. Wie geht ihr als Team in dieses Spiel? Worauf wird es ankommen?
Saad Khan: „Wir müssen schauen, dass wir an die Leistung von dem Spiel gegen Mundenheim wieder anknüpfen. Wir hatten eine sehr agile und aggressive Abwehr gestellt, die den Gegner zu Fehlern und schlechten Entscheidungen gezwungen hat. Dadurch resultieren einfache Ballgewinne, die uns ins. Tempospiel zu einfachen Toren brachten. Ich denke, dass die Abwehr wieder der Schlüssel zum Erfolg sein wird. Zusätzlich haben wir ein Heimspiel und Unterstützung von den Zuschauern und dem Blauen Block.“
Vielen Dank für das Gespräch!