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HSG-Spieler Jannik Ruppert hilft Kindern in den Townships von Kapstadt
Foto: HSG Hanau
Bericht
Donnerstag, 19.10.2017|Bericht von Thomas Tamberg|6.755 Klicks
HSG-Spieler Jannik Ruppert hilft Kindern in den Townships von Kapstadt
Janniks Hilfprojekte - nächster Teil
Gegen die SG Bruchköbel hätten die Handballer der HSG Hanau ihren Rückraumspieler Jannik Ruppert gut gebrauchen können. Doch der 21-Jährige hat sich eine Auszeit verordnet und engagiert sich in Ländern der Dritten Welt. Die HSG Hanau unterstützt seinen Spieler dabei und sammelt Geld für „Janniks Hilfprojekte“, das Jannik vor Ort völlig frei verteilen kann und zwar dorthin, wo er denkt, dass es am sinnvollsten und nötigsten ist. (Mehr dazu am Ende des Textes).

Hier folgt Janniks zweiter Bericht:


„Nach meiner Zeit im Brightserian Kindergarten vor den Toren der afrikanischen Millionen-Stadt Daressalam (Tansania) bin ich nun im südafrikanischen Kapstadt. Hier besuche ich meine Freundin Lea, die hier bei der weltweit tätigen christlichen Organisation „Youth for Christ“ (YFC) ein Volontariat absolviert.

Ich unterstütze ihr fünfköpfiges Team in zwei Projekten. Zum einen erteile ich an einer weiterführenden Schule Sportunterricht für zwei Schulklassen. Doch meine Herzensangelegenheit und auch das deutlich zweitaufwändigere Projekt besteht aus einem fast täglichen Besuch einer „Farm“ in der Nähe des großen Township Du Noons.

Die Farm besteht aus zwölf notdürftig zusammengebauten Hütten, in denen Familien mit bis zu neun Kindern leben. Der Zustand dieser Hütten und des Geländes ist katastrophal. Eine Hütte besteht aus maximal zwei Räumen, die sich alle Familienmitglieder teilen. Die „Möbelstücke“ sind aus den verschiedensten Materialien zusammengebaut und das Gelände, auf dem die Kinder spielen, ist mit Müll überflutet.

Die Väter arbeiten für den Farmer, dem das Land, auf dem die Hütten stehen, gehört. Das Leben der Kinder, die in dieser Umgebung aufwachsen, ist durch Gewalt, Armut und Vernachlässigung geprägt, weshalb wir mit unseren täglichen Besuchen immer wieder versuchen, die Kinder der unterschiedlichsten Altersgruppen von ihrem tristen Alltag für einige Stunden abzulenken. Sie haben als Vorbild nur ihre Eltern oder älteren Geschwister, deren Lebenslaufbahn sich durch Drogenkonsum und Schulabbrüchen auszeichnet.

Morgens versuchen wir eine Art Kindergartenprogramm durchzuführen. Während die größeren Kinder die Schule besuchen, konzentrieren wir uns auf die bestmögliche Vorbereitung der Kleineren auf ihre zukünftige Schullaufbahn, indem wir durch Bastelarbeiten, Malen und Spielen beispielsweise die Feinmotorik der Kinder trainieren. Neben dem entsprechenden Bastelmaterial bringen wir auch Lebensmittel für die Kids, wie z.B. Obst und Brot mit.

Die Frage (die nebenbei mit Händen und Füßen kommuniziert wurde, da die Kinder, die nicht in die Schule gehen noch kein englisch sprechen, sondern nur afrikaans) ob sie denn bereits gefrühstückt hätten, wird nämlich meistens mit „no“ beantwortet. Wenn man die Kinder dann doch etwas essen sieht, was sie von zuhause mitgebracht haben, sind es meistens keine vitaminreichen oder sättigenden Lebensmittel. Geschweige denn größere Mahlzeiten.

Sobald die größeren Kinder aus der Schule nach Hause kommen, verausgaben wir uns oft beim Fußball oder diversen anderen Spielen, die mir die Kids dort beibringen. Bücher, Bälle oder andere Spielgeräte bringen wir zusätzlich mit zur Farm.

Besonders auffällig ist aber auch das Bedürfnis aller Kinder, egal welcher Altersklasse, zwischen Toben und Spielen, nach Aufmerksamkeit und Nähe, die sie in ihrem Elternhaus nicht bekommen. Obwohl man nach dem Besuch der Farm täglich aufs Neue herausgefordert wird und völlig geplättet zurück ins Auto steigt, weiß man doch immer, warum der Besuch dieser Familien so wichtig ist. Der Versuch, die Kinder aus der Spirale von Gewalt, Alkohol, Missbrauch, Krankheiten, Vernachlässigung und Armut herauszuholen, oder sie zumindest davon abzulenken, ermutigt mich jeden Tag aufs Neue, den ca. 30 Kindern zwischen zwei und 16 Jahren zu helfen.“

Wer Jannik Ruppert bei seinen Hilfsprojekten unterstützen möchte, der kann eine Spende auf folgendes Konto überweisen.
„Janniks Hilfsprojekte“
Sparkasse Hanau
BLZ: 506 500 23
Kontonummer: 110 369 378
IBAN: DE 59 5065 0023 0110 3693 78
BIC:HELADEF1HAN

Über das Projekt:
Der21-jährige Jannik Ruppert Spieler hat sich eine einjährige Auszeit vom Handball bei der HSG Hanau verordnet und bereist derzeit Länder in der Dritten Welt, um sich in verschiedenen Hilfsprojekten zu engagieren. Überall wird er dabei mit unvorstellbarer Armut konfrontiert, aber auch mit riesengroßer Gastfreundschaft.

Um etwas zurückgeben, wandte er sich an seine Teamkollegen von der HSG Hanau. Schnell entstand die Idee von „Janniks Hilfsprojekte“. Teamkollege Yaron Pillmann richtete bei der Sparkasse Hanau ein Spendenkonto ein. Der Hanauer Anzeiger unterstützt diese Aktion und berichtet über Rupperts Engagement.

Die HSG Hanau derzeit dabei, möglichst viel Geld einzusammeln, um es Jannik zur Verfügung zu stellen. Es bleibt gänzlich dem Spieler überlassen, wie er das Geld letztlich einsetzen möchte. Spendenquittungen kann er als Privatperson nicht ausstellen. Klar ist nur, dass er alles eins zu eins für diverse Hilfsprojekte weiterleitet.

„Wir möchten natürlich den Menschen vor Ort helfen zu denen wir durch Janniks persönliche Berichte einen besonderen Bezug haben. Und wir möchten mit unserer Hilfe auch gerne zum Ausdruck bringen, dass wir Janniks Engagement toll finden“, sagt der Erste Vorsitzende der HSG Hanau Uwe Just. „Und wer Jannik kennt, weiß, dass man sich dabei ganz auf ihn verlassen kann.“
Artikel geschrieben von Thomas Tamberg am 19.10.2017
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